DVB-S - DVB-T - Röhre - DVD-Brenner

Dez 15 2007

Ein neues TV-System für den Herrn Papa

Weihnachtszeit – Zeit der Anschaffungen….vor allem der Großen! In diesem Jahr hatte sich mein Herr Papa in den Kopf gesetzt, sich von dem betagten Röhren-TV zu trennen. Damit er von den vielen Neppern und Schleppern im Bereich des Elektronik-Großhandels nicht übern Tisch gezogen werden kann, wurde der Sohnemann (also ich) mit der Planung beauftragt. Nachfolgend möchte ich von der Lösung dieser Aufgabe berichten:

  1. Vorraussetzungen
  2. Anforderungen
  3. Alternativen
  4. Ergebnis

1. Vorraussetzungen:

Als Signale stehen DVB-S und seit neuestem auch DVB-T zur Verfügung. Die Empfangsqualität von DVB-T (der Standort liegt etwas im Randbereich) konnte ich leider noch nicht im Vorfeld testen. Allerdings ist eine gut dimensionierte Hausantenne vorhanden. DVB-S ist sicherlich in Hinsicht von Qualität, Stabilität und Programmvielfalt das Beste was einem passieren kann. Dennoch möchte ich DVB-T nutzen. Wäre ein DVB-T Tuner bereits im TV-Gerät integriert, könnte man auf das lästige Zuschalten des Receivers (zumindest bei einigen Programmen) verzichten. Und da meine Eltern eher die über DVB-T verfügbaren Programme schauen, wäre das ein sehr großer Vorteil.

Weiterhin wäre für das neue TV-Gerät genügend Platz vorhanden. Vorhanden sind neben dem DVB-S Receiver auch ein VHS-Videorekorder, ein DVD-Recorder (ohne Festplatte) sowie eine etwas betagte HiFi-Anlage.

2. Anforderungen:

An erster Stelle steht hier die Bedienbarkeit des Ganzen. Momentan existiert besonders beim Aufzeichnen von Programmen eine große Fehlerquelle, die ab und an den einen oder anderen Nerv kostet. Der DVB-S Receiver muss auf dem richtigen Programm stehen, der DVD-Recorder muss sich im Stand-By befinden und der Timer muss (ohne ShowView oder EPG) korrekt eingestellt sein. Es wird oft Fernsehen geschaut, eher selten DVD. Hochauflösendes Fernsehen bzw. HD-DVD-Material ist überhaupt kein Thema. Premiere oder sonstiges verschlüsseltes TV gibt es auch (noch) nicht. Ab und zu sollen jedoch Fotos auf dem TV angeschaut werden. Alte VHS-Bänder soll man immernoch abspielen können. Außerdem soll das Archivieren des DV-Materials auch weiterhin funktionieren. Momentan gibt es eine recht einfache DV-Schnittstelle beim DVD-Recorder. Außerdem soll das Ganze (vor allem im Stand-By) so wenig wie möglich Strom vergeuden verbrauchen. Letztendlich ist natürlich auch der Preis entscheidend. Das Ganze soll unter 1000 Euro bleiben.

3. Alternativen:

An erster Stelle steht die Frage: Röhre oder LCD oder gar Plasma?!
Wie…?…werden sich jetzt einige fragen…wie kann man heute ernsthaft darüber nachdenken, noch eine Röhre zu kaufen? Nunja…gerade im Bereich von Fernsehbildern ist die Röhre qualtitativ ein ernstzunehmender Konkurrent zu LCD und Plasma. Man schaue sich nur mal die Flachbildschirme >32 Zoll mit einem analogen TV-Bild an. Mancheiner wird dann seine alte Röhre zu schätzen lernen. Dazu kommt das mittlerweile unschlagbare Preis-Leistungsverhältnis. Hat man zudem noch genügend Platz für eine Röhre – warum nicht? Ich habe mich aus folgenden Gründen letztendlich doch für ein LCD entschieden:

  • “…der Kollege hat auch so’nen Flachen und außerdem der Schwager…”! ;-)
  • Bessere Qualität bei der Anzeige von Fotos
  • Es gibt einige LCDs mit integriertem DVB-T, eher wenige preiswerte Röhren mit diesem Feature
  • Nach langer Suche habe ich einen gefunden, der ein gutes Preis-/Leistungsverhältnis hat

Entschieden habe ich mich letztendlich für den “Toshiba 32 C 3530 DG 32 Zoll“. Der hat die richtige Größe, kann von Haus aus DVB-T und ist mit rund 650 Euro auch noch bezahlbar. Außerdem kam er bei diversen Experten-Tests recht gut weg.

Nun geht es um die Frage, in welcher Form das Signal in das TV-Gerät kommt bzw. wie man sich um die Aufzeichnung kümmert. Von vornherein war klar, dass es sich um ein Gerät handeln sollte, welches mindestens einen DVB-S-Tuner integriert hat, damit dieses lästige zusätzliche Einstellen des Receivers wegfallen kann. Ein Festplatten-Rekorder mit DVB-S Tuner und DVD-Brenner war meine erste Wahl…denkste! So etwas gibt es nicht! Entweder Festplatte, oder DVD-Brenner. Gute Geräte (leider ohne DVD-Brenner) findet man zum Beispiel bei Topfield. Hier hatte ich mir schnell den Topfield TF 4000 als brauchbare Alternative ausgeguckt. Der hat eine 160GB Festplatte, einen DVB-S Tuner und schneidet bei diversen Tests recht gut ab. Mit 300 Euro ist er zudem auch vergleichsweise günstig.

An dieser Stelle dachte ich mir jedoch “MOMENT…dreihundert Mäuse und trotzdem fehlt noch was…?”…da kann man doch’nen VDR für viel weniger zusammenschrauben und bekommt einen gut bedienbaren digitalen Videorecorder mit DVD-Brenner und allem Pi-Pa-Po! Aber ist es das Richtige für die Generation 55+? In Hinsicht auf Bedienkomfort ist der VDR meiner Meinung nach das Beste, was man jemandem antun kann. Einziger Wermutstropfen wäre die Zuverlässigkeit. Wenn irgendein Bauteil mal nicht so funktioniert, wie es soll…wäre das Geschrei groß…und schnell würde mit allen verfügbaren Fingern auf den Schuldigen gezeigt. Aber die Herausforderung für so ein Projekt wäre schon interessant…ach was solls:

4. Ergebnis: 

Ich baue euch’nen VDR!

  • Fujitsu Siemens – SAT DVB-S TV-Karte Rev 1.6 für 115 EUR
  • Fujitsu Siemens Celsius Intel Pentium III 750MHz für 40 EUR
  • IR-Einschalter Rev.4 für 20 EUR
  • 384 MB Arbeitsspeicher…aus meiner Computer-Bauteile-Box für 0 EUR
  • 80 GB Festplatte…hab ich auch noch da…für 0 EUR
  • DVD-Brenner…hab ich auch noch einen über…also ebenfalls 0 EUR
  • Fernbedienung…wird die vom LCD-TV genommen, die kann man auf “VCR” umschalten
  • Distribution: EasyVDR0.5RC1

…für nichtmal 200 Euro erhält man ein Gerät, für den “Digitaler Videorekorder” eigentlich eine maßlose Untertreibung und genaugenommen schon eine Beleidigung ist. Sollte das Projekt widererwarten nicht funktionieren, kann man die Komponenten immernoch verscherbeln und ein “Fertiggerät” besorgen.

Wird mein Vorhaben erfolgreich durchzuführen sein?
Werden meine Eltern die neuen Geräte akzeptieren?
Bald an dieser Stelle mehr dazu…ich muss erstmal weiter basteln!

Nachtrag: Momentan läuft der Rechner bereits. Er ist erfreulich leise, bootet in weniger als 30 Sekunden und verbraucht laut meinem Schätzeisen sehr wenig Strom. EasyVDR habe ich auch schon installiert. Leider stellte sich dabei heraus, dass die Festplatte nicht mehr ganz fehlerfrei ist…aber für den Anfang muss das reichen. Das OSD ist auf dem TV bereits sichtbar. Da ich hier leider nicht über DVB-S verfüge, wird der zweite Teil der Bastellei erst am Wochenende weitergehen können.

2 Kommentare

2 Kommentare zu “Ein neues TV-System für den Herrn Papa”

  1. blechBlogam 07. Jan 2008 um 20:11 Uhr

    LCD-TV: Bild mit Test-DVD optimal einstellen…

    Kurz vor Weihnachten hatte ich den Auftrag bekommen, für meine Eltern ein neues TV-Gerät zu besorgen. Gleich nachdem der schicke LCD-TV aufgestellt war, “durften” die Familienmitglieder die Bildqualität des Displays beurteilen. Die …

  2. Thomas Truetenam 07. Jan 2008 um 21:49 Uhr

    Und, waren Deine Eltern zufrieden mit der Glotze?

Einen Kommentar hinterlassen


Spammen zwecklos!
Lediglich zum Zwecke der Linkverbreitung abgegebene Kommentare werden kommentarlos gelöscht!