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Jul 31 2007

Projekt Gold

Kategorie Dresden

Gestern war bei den Filmnächten am Elbufer in Dresden die Weltpremiere des Dokumentarfilmes „Projekt Gold – Eine deutsche Handball WM„. Da das momentane Wetter nicht unbedingt zu einem Open-Air Event passt, haben wir uns als professionelle Besucher der Filmnächte zunächst eine ordentliche Ausrüstung beschafft. Ausgestattet mit Regenponchos, Schaumstoff-Sitzkissen, Pullover, Decken und einer 20qm Abdeckplane machten wir uns frühzeitig und in Erwartung auf ein ordentliches Unwetter auf den Weg in Richtung Elbe. Leider waren bereits eineinhalb Stunden vor offiziellem Beginn ein Großteil der Plätze besetzt. Zudem waren die besten Sitzgelegenheiten für die V.I.Ps reserviert. Trotzdem fanden wir ein gutes Plätzen und warteten – ausgestattet mit WM-Krone und Heiner-Brand-Schnauzer – voller Spannung auf die WM-Stars.

Projekt Gold - Eine deutsche Handball WM

Die Stimmung war bereits frühzeitig hervorragend und das Wetter blieb (leider, weil WIR waren ja gut ausgerüstet) trocken.

Erster Redner war der Chef der Kinowelt. Dieser leistete sich auch direkt einen ordentlichen Schnitzer, als er sich erstaunt gab, dass die Weltpremiere in einer eigentlich vom Fußball regierten Stadt stattfindet – ein gellendes Pfeifkonzert war der gerechte Lohn für diesen Fauxpas. Nach den Lobhudelein für die Geldgeber, den Regisseur und das Filmteam, traten endlich die Spieler unter tosendem Applaus nacheinander auf die Bühne. Als letzter erschien der Bundestrainer Heiner Brand vor den Zuschauern, welche ihm einen gebührenden Empfang bereiteten.

Der Film war – nicht nur wegen dem Premieren-Tohuwabohu – sehr überzeugend. Verglichen mit dem sogenannten Sommermärchen ist das sogenannte Wintermärchen mindestens ebenbürtig. Charakteristisch sind vor allem die zahlreichen Szenen subtiler Situationskomik. Man merkt, dass der Kameramann ein gutes Auge für spezielle Situationen hat. In Hinsicht auf die musikalische Untermalung hätte man sicherlich noch ein bißchen mehr tun können. Allerdings lenkt gerade dieser auf den ersten Blick kleine Nachteil die Aufmerksamkeit auf wesentliche visuelle Dinge. Dieser Film ist nicht nur ein Muss für alle Handballfans, sondern auch für jeden, der auch nur ansatzweise die Gefühle eines derartigen Sportereignisses nachempfinden kann.

Direkt nach dem Film (immerhin war der neue Tag bereits angebrochen) wollten wir eigentlich nur noch schnell nach hause. Leider versperrte uns eine plötzlich vor uns auftauchende Radioreporterin energisch den Weg. Selbst für einen Schreiberling wie mich ist es nicht gerade einfach, spontan auf Fragen wie „Wie fandet ihr den Film?“, „Was war eure Lieblingsszene?“, „Wie fandet ihr den Film im Vergleich zu diesem Fußball-Film“ usw. besonders geistreich zu antworten. Aufgeregt wie ich war, vergaß ich es natürlich nach dem Radiosender zu fragen. So werde ich wohl nie erfahren, welcher Sender mein Gestammel auf seine Hörer losgelassen hat. Neben Jojo, Yoda und Robert bin ICH nun also ein weiterer Blogger, der den Weg (wenn auch unfreiwillig und nicht bewiesenermaßen) in den Äther gefunden hat. Und hätte meine Freundin nicht voller Leidenschaft direkt in die ZDF-Kamera gegähnt, hätten wir es vielleicht auch noch bis ins TV geschafft…der Weg zum Star ist hart und beschwerlich!

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