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Jun 07 2010

Katzenzungen

Kategorie Dies & Das


In den letzten Tagen wurde ich geradezu gedrängt, mehr über die Mietzekatze zu schreiben. Obwohl in Kleinbloggersdorf Berichte über Katzen – oder gar Katzenfotos – keinen guten Ruf haben (Stichwort Katzencontent), möchte ich meinen Lesern doch die eine oder andere Geschichte nebst Katzen-Foto nicht vorenthalten.

Wie bereits erwähnt, hatten wir von Donnerstag bis Samstag „Katzenbesuch“. Aus „logistischen Gründen“ musste das „Katzenvieh“, wie ich es durchaus liebevoll getauft habe, einige Tage bei uns „zwischengelagert“ werden, bis es am Samstag zu ihrem eigentlichen Bestimmungsort gebracht werden konnte. Wer schonmal einen solchen Stubentiger beherbergen durfte, wird wissen, dass man mit dieser Spezies einiges erleben und bereits nach kurzer Zeit die eine oder andere Geschichte erzählen kann…

Am Freitag war die Kleine das erste Mal einige Stunden alleine in der Wohnung. Da wir nicht genau wussten, wie die Gute mit dem provisorisch angelegten Katzenklo zurechtkommen würde, entschlossen wir uns, den Auslauf auf die Küche zu beschränken. Wegen der Fliesen – abwaschbar und so – ihr versteht? Als ich die Wohnung verließ, vergewisserte ich mich, dass unser Gast auch tatsächlich in der Küche und die Tür geschlossen war. Nach einigen Stunden erhielt ich auf Arbeit einen aufgeregten Anruf meiner Frau:

Sie: Die Katze ist weg!
Ich: Wie „weg“?
Sie: Na WEG ebend! Ich habe überall gesucht, aber ich kann sie einfach nicht finden! Du wolltest sie doch in die Küche sperren!
Ich: Hab ich doch! Hast du auch überall nachgesehen?
Sie: Ja – VERDAMMT!
Ich: Auch im Mülleimer?
Sie: (der Verzweiflung nahe) JA, UND AUF DIE SCHRÄNKE BIN ICH AUCH HOCHGESTIEGEN, OBWOHL SIE DA EIGENTLICH NICHT HOCHKOMMT!
Ich: Ist sie vielleicht während deiner Suche hinter deinem Rücken rausgeschlichen?
Sie: Nein, ich habe die Tür gleich hinter mir zugemacht
Ich: Na dann weiß ich auch nicht.
Sie: Na ich suche mal weiter. Melde mich, wenns was neues gibt.

Es vergingen einige Minuten, in denen ich angestrengt darüber nachdachte, wo sich der Teufelsbraten versteckt haben könnte. Bevor ich zu einem Ergebnis kommen konnte, klingelte das Telefon. Bereits an der Stimme meiner Frau merkte ich, dass die Suche von Erfolg gekrönt gewesen sein musste. Irgendwie hatte es der „Fellhaufen auf vier Beinen“ geschafft, unter unsere Einbauküche zu kriechen. Unter dem Herd befindet sich ein weniger Zentimeter breiter Spalt, durch den zumindest ein Katzenkopf locker durchpasst. Und jeder, der Katzen kennt, weiß: Passen die Ohren durch einen Spalt – ist der Rest nur noch Formsache. Gemütlich gemacht hat sie es sich dann unter dem Kühlschrank. Dies war der beste Platz, um meine Frau, durch das Lüftungsgitter hindurch, bei der nervenaufreibenden Suche zu beobachten:

Und weil meine Frau sich nicht gern an der Nase herumführen lässt, hat sie gleich erzieherische Maßnahmen (eine ihrer umfangreichen Spezialitäten) ergriffen, das Hackebeil geholt und eine Packung Katzenzungen zubereitet…tja…das hätte sich die Mietze mal früher überlegen sollen…;-)

PS: Liebe Kinder: Katzenzungen bestehen natürlich nicht aus den Zungen kleiner süßer Katzen. Wir haben dies nur als „leere Drohung“ genutzt – eine einfache aber unglaublich effektive Möglichkeit, um (nicht nur) kleinen Katzenkindern aufzuzeigen, wer am längeren Hebel sitzt.

3 Kommentare

3 Kommentare zu “Katzenzungen”

  1. Elbnympheam 09. Jun 2010 um 09:08 Uhr

    „Und jeder, der Katzen kennt, weiß: Passen die Ohren durch einen Spalt – ist der Rest nur noch Formsache. “ 😀

    Solche verzweifelten Suchaktionen, bei denen man sich dann irgendwie verarscht vorkommt, weil die Katze einen die ganze Zeit beobachtet hat, kenne ich auch.

  2. randOMam 09. Jun 2010 um 14:42 Uhr

    Da hilt nur Alles zunageln und festschrauben und auch dann wundert man sich, was man übersehen hat. Das mit den Schränke hoch kommen, ließ mich ein wenig den Kopf schütteln. Bei unserer allerersten Katze, die kaum größer war als Euer Gastfellhaufen, haben wir auch gedacht, das dauert noch Monate, bis die die steile Leiter vom Hochbett hochkommt. Nix war’s: Am zweiten Abend hatte sie es geschafft. Ich habe die Mietze dann aus erzieherischen Gründen auf das unterm Bett befindliche Sofa geworfen – geholfen hat’s nichts. Sie kam immer wieder hoch, wei ein Bumerang…

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