Blog - Dresden - VDR - Fotografie - Digital Stuff

Aug 15 2009

Toronto & Die Niagarafälle

Kategorie Reisen

Kanada Urlaub Toronto

Der Flug nach Kanada

Um uns auf den 8 Stunden dauernden Flug über den Atlantik zwei Plätze nebeneinander zu sichern, entschlossen wir uns von dem Vorabend-Check-In Gebrauch zu machen. Dies war für den netten aber scheinbar völlig überforderten Angestellten am Schalter der Lufthansa in Dresden leider schon zu viel verlangt. Wie er sich auch abmühte – er bekam immer nur das Ticket meiner Frau aus dem Drucker geleiert. Mir bestätigte er zwar, auch mitfliegen zu dürfen, aber ob das mit den zusammenhängenden Plätzen klappen wüde, konnte er mir nicht garantieren. Wir sollten doch in Frankfurt nochmal direkt bei Air Canada nachfragen. Nur dort könne man das mit den Plätzen regeln, weil er über seinen Lufthansa-Rechner keinen direkten Zugriff auf die Plätze in Air Canada-Flügen hätte. Warum das dann aber bei meiner Frau geklappt hatte, wusste er auch nicht so recht. Ich entschloss mich noch am Abend bei Air Canada anzurufen und das Problem telefonisch zu regeln. Auf Aircanada.com hat man zwar auch die Möglichkeit, seinen Flug einzusehen und online seinen Sitzplatz auszuwählen, aber irgendwas musste der Typ von der Lufthansa mit unserer Buchung angestellt haben, denn die Sitzplätze konnte ich auch hier nicht buchen. Bei einem Supportformular auf dieser Seite konnte man dann seine Rufnummer angeben und nahezu im gleichen Augenblick klingelte das Telefon. Am Apparat war eine nette Kanadierin die außer französisch glücklicherweise auch englisch verstand und so konnte ich problemlos unsere Plätze (auch für den Rückflug) buchen. Puh – nächste Hürde geschafft.

Geflogen sind wir mit einer Boeing 777-300ER, dem größten Flieger, den Air Canada momentan zu bieten hat. Eigentlich ein feines Maschinchen. Nur das eingebaute sogenannte „Entertainmentsystem“ scheint noch nicht allzu rund zu laufen. Auf Hin- und Rückflug musste das System plötzlich neu gestartet werden. Einmal gab es wohl zu viele gleichzeitige Zugriffe. Die Folge war, dass der Kapitän zuerst den weiblichen Fluggäste erlaubte, auf das System zuzugreifen und dann erst dem Rest. Auch sonst hatte das System (und das kann man als Dipl.-Ing für Medientechnik ruhig mal erwähnen) einige Macken. Es gab Probleme mit der Tonregulierung, die Live-Map bei der man verfolgen konnte, wo sich das Flugzeug gerade befand funktionierte manchmal nicht und auch sonst wurde man ab und an von einem „Service not available“-Bildschirm begrüßt.

Sonst gab es aber nicht viel zu meckern. Das Essen war weder besonders lecker noch reichlich aber „den Umständen entsprechend“ eigentlich akzeptabel. Die Sprache verschlug es mir allerdings, als ich ein kanadisches Bier bestellte und ein Glas Milch bekam. Sollten meine Kenntnisse der englischen Sprache doch so mieserabel sein, dass ich schon an solch einer einfachen Aufgabe scheiterte? Ich war schon etwas gefrustet, haderte kurz mit mir und trank dann still meine Milch.

Mit dem Mietwagen durch Kanada

In Toronto angekommen machten wir uns auf die Suche nach unserem Mietwagen. Beim netten Kanadier am Stand unseres Mietwagen-Verleihs fragte ich dann auch vorsichtig, ob man uns auch einen kleineren Wagen mit Schaltgetriebe anbieten könnte. Mir war durchaus bewusst, dass die Kanadier ähnlich wie die US-Amerikaner gern in möglichst großen Wagen mit Automatikgetriebe durch die Gegend kutschieren. Ich selbst bin passionierter „manueller Schalter“ und noch nie mit einem Automatik gefahren. In Anbetracht der Größe der zu erkundenden Städte war mein Wunsch nach einem Kleinwagen mit möglichst wenig Umstellungen nur verständlich. Das manuelle Schaltgetriebe konnte ich mir jedoch sofort aus dem Kopf schlagen. Dafür wollte mir der Mann das kleinste verfügbare Auto überlassen. Das „kleinste Auto“ bedeutete eine Pontiac-Limousine mit 2,2 Litern und 150 PS. Naja – man wird ja nochmal fragen dürfen…;-) Bald jedoch stellte sich heraus, dass das Auto keine so schlechte Wahl war. Automatik kann wirklich jeder – und „das Mehr“ an PS hat zugegebenermaßen auch ein wenig Spaß gemacht…wo wir beim Verkehr wären:

Mein Tipp an alle, die ähnliches vorhaben: Ein Navi ist Pflicht – zumindest wenn man größere Städte bereisen möchte. In Kanada sind mehr als 3 Fahrspuren in eine Richtung (auch innerhalb der Städte) nicht unüblich. Speziell in Toronto gibt es die mit 16 Fahrspuren breiteste Autobahn (401) der Welt. Hinzu kommt, dass  alle paar Meter eine Abfahrt ist und man sich ständig entscheiden muss, welche Spur man nimmt. Außerdem gib es in Kanada kein Rechtsfahrgebot – man kann also auf allen Spuren fahren, was gerade für andere Sitten gewohnte Touristen zusätzliche Gefahren mit sich bringt. Auf Autobahnen liegt die Höchstgeschwindigkeit meistens bei 100 km/h. Die meisten Kanadier fahren allerdings etwas schneller. Wenn man sich im Verkehrsfluss hält kommt man gut mit 120 km/h voran.

Der Sprit ist (wie in Amerika üblich) billig. Als wir vor Ort waren kostete der Liter 92 Kanadische Cent was bei einem Umrechnungskurs von rund 1:1,5 läppischen 60 Euro Cent entsprach.

Toronto – Diversity Our Strength

„Vielfalt ist unsere Stärke“ – ist das Motto Torontos – und im Grunde beschreibt dieses sowohl diese Stadt als auch das gesamte Land Kanada recht treffend. Kanada ist ein multikulturelles Land und zeigt dies auch stolz. Dabei nimmt man besonders in den Städten diese Vielfalt in einer extremen Konzentration wahr. Menschen, Architektur und verschiedene gesellschaftliche Einflüsse existieren in einer angenehm unbeschwerten Art nebeneinander.

Toronto ist mit 2,5 Mio Einwohnern in dessen Kern bzw. rund 6 Mio in der sogenannten „Greater Toronto Area (GTA)“ die größte Stadt Kanadas. Das weltweit bekannte Wahrzeichen ist der „Canadian National Tower (CN Tower)“ (Bild oben links). Dieser ist mit 553 Meter der höchste Fernsehturm der Welt. Auf die Aussichtsplattform gelangt man über einen gläsernen Fahrstuhl. Einzigartig ist der Glasboden auf der Aussichtsplattform (Bild oben rechts) durch den man einen atemberaubenden Blick auf den Fuß des gigantischen Turmes hat. Obwohl das Glas laut Hinweistafeln 14 Flußpferde aushält, hat sich meine Frau nicht dazu bewegen lassen, auf das Glas zu treten. Zugegebenermaßen kann auch bezweifelt werden, dass jemals auch nur ein Flußpferd auf dem Glasboden gestanden hat. Auch wenn es wie alle Touristenattraktionen in Kanada nicht wenig Eintritt kostet, sollte man sich den „CN Tower“ gerade bei guter Sicht nicht entgehen lassen.

Royal Ontario Museum Toronto

Ein weiteres Highlight Torontos ist das „Royal Ontario Museum“ (ROM). Nicht nur für Freunde interessanter Architektur ein echter Hingucker. Drinnen findet man sehr unterschiedliche (teilweise wechselnde) Ausstellungen zu vielfältigen Themen. Sehr beeindruckend für uns waren die Ausstellungen in den „World Culture Galleries„, die Mumien und die Dinosaurier-Skelette.

Die Niagarafälle – Muss man gesehen haben

Niagarafälle

Von Toronto bis zu den Niagarafällen sind es mit dem Auto nur 130km. Da dies eines der meistbesuchten Touristenziele in Kanada ist, sollte man möglichst früh aufbrechen, um noch vor dem Mittag vor Ort zu sein und so den größten Touristenströmen zu entgehen. Da mitten durch die Niagarafälle die Grenze zwischen Kanada und den USA verläuft, ist Vorsicht geboten. Schnell ist man mal falsch abgebogen und im zu Touristen momentan etwas misstrauischen Land der unbegrenzten Möglichkeiten.

Ist man im Ort Niagara Falls angekommen, fährt man am besten direkt auf die Niagarafälle zu, um sie dann erstmal links liegen zu lassen. Etwas außerhalb (3km südlich der Fälle) befindet sich nämlich der recht günstige Park&Ride Parkplatz „Rapidsview“, bei dem man für 10 Kanadische Dollar einen Parkplatz und ein Shuttle direkt zu den Fällen bekommt. Im Ort Niagara Falls gibt es mehrere Shuttle Linien, die zu den einelnen Attraktionen fahren. Die Wege sind allerdings recht kurz, so dass man alles bequem zu Fuß erreichen kann. Bei der Rückfahrt mit dem Shuttle sollte man allerdings bedenken, dass man mit dem Park&Ride Ticket nur mit der weißen Linie zum Parkplatz kommt. Wir haben gut eine Stunde gebraucht, um das zu begreifen.

Mein erster Eindruck von den Niagarafällen war der, dass ich mir das ganze größer vorgestellt hatte. Nicht falsch verstehen: es ist schon ein einmaliges Naturschauspiel diese Naturgewalten aus nächster Nähe zu beobachten. Aber im Fernsehen oder auf Bildern sieht vieles oft größer aus. So ist es auch bei den Niagarafällen. Ein gern geführter Streit ist der, welche Seite der Niagarafälle schöner ist – die der USA oder die Kanadas. Je nachdem, ob man Kanadier oder US-Amerikaner fragt, wird die Antwort vermutlich anders ausfallen. Da wir auch nur die kanadische Seite besucht haben, wollen wir uns aus diesem Streit raushalten. Wobei wir schon der Meinung waren, dass die kanadische Seite die schönere ist. 😉

Bei den Niagarafällen und im direkten Umkreis gibt es zahlreiche Attraktionen, die um die Gunst der zahlungskräftigen Touristen buhlen. Wir haben die „Journey behind the Falls“ und eine Fahrt mit der „Maid of the Mist“ mitgemacht. Ersteres erlaubt einen Blick hinter die Niagarafälle und den direkten Kontakt mit den beeindruckenden Wassermassen. Zu sehen ist das auf dem ersten Bild in der Mitte rechts unten. Da die ganze Angelegenheit doch recht feucht ist bekommt man hübsche Regen-Ponchos ausgehändigt. Ebenfalls zu empfehlen ist eine Fahrt mit einem Boot (Maid of the Mist) welches den Fällen fast schon beängstigend Nahe kommt und einen direkt in die feine Gischt des herabstürzenden Wassers bringt. Auch hier sind modische Regenponchos im Preis inklusive.

7 Kommentare

7 Kommentare zu “Toronto & Die Niagarafälle”

  1. Stephanam 15. Aug 2009 um 22:21 Uhr

    Das Popelbild im Feedreader wirkt verstörend. Nicht jeder begreift vielleicht, dass er den Blogbeitrag direkt abrufen sollte.

    Hat selbst mir etwas länger gedauert, bis ich die Message vom Popelbild begriffen hab.

  2. blechkoppam 16. Aug 2009 um 11:05 Uhr

    Was meinst du mit „Popelbild“?
    Bei mir im Feedreader (Sage FF AddOn) sieht alles so aus wies sein soll…

  3. Stephanam 16. Aug 2009 um 19:03 Uhr

    Ich bekomme im Feedreader (Google Reader) folgendes Bild angezeigt:
    https://blog.blechkopp.net/ext/kanada/frosch.jpg

    Immer, stellvertretend für alle anderen. Ist das ne Hotlinking-Sperre? Wenn ja, kannste die für Online-Reader vielleicht entfernen?

  4. Stephanam 16. Aug 2009 um 19:13 Uhr

    Komisch, jetzt sehe ich Bilder im Google Reader.

  5. blechkoppam 17. Aug 2009 um 07:57 Uhr

    Hm – ich hab nix geändert, ehrlich. Werde ich mir bei Gelegenheit aber mal anschauen ob das an mir liegen könnte. Momentan würde ich den Fehler auf Google schieben. 😉

  6. Matthias Kloseam 15. Okt 2010 um 08:56 Uhr

    Toronto ist wirklich eine Reise wert. Ich habe selten eine Großstadt besucht, in der es soviel zu entdecken gibt, von der Freundlichkeit der Kanadier mal abgesehen…

Einen Kommentar hinterlassen


Spammen zwecklos!
Lediglich zum Zwecke der Linkverbreitung abgegebene Kommentare werden kommentarlos gelöscht!