Apr 28 2006
Künstler-Vereinigung gegen Jagd auf Raubkopierer
Es gibt zahlreiche Beispiele dafür, dass die Musikindustrie nicht zimperlich mit denjenigen umgeht, die auch nur ansatzweise die zum Teil zweifelhaften und bisweilen undurchsichtigen Urheberrechte von Künstlern bzw. dessen Vermarktern verletzen. Man ist sich nicht zu schade, auch die grosteskesten (gibt es diese Steigerung überhaupt?) durchzuziehen. Da werden Mac-Nutzer verklagt, die Kazza genutzt haben sollen, Familien vor den Kadi gezerrt, die gar keinen Computer besitzen oder gar längst verstorbene der Urheberrechtsverletzung beschuldigt. Es wird kaum ein Unterschied zwischen denjenigen gemacht, die nur für den Privatgebrauch kopieren (für das sichere HiFi-Erlebnis im Auto) und kommerziellen Massen-Raubkopierern. Zu guter Letzt geht es oft um unverhältnismäßig hohe Streitwerte von mehreren huntert Dollar pro Lied.
Erstaunlicherweise gibt es auch gute Beispiele aus der Musikindustrie. Hier wird teilweise erkannt, dass der „Musik-Konsument“ nicht nur als Gegner gesehen, sondern als Kunde verstanden werden möchte, der nicht um seiner Rechte beraubt werden, und schon gar nicht für den vermeintlichen Umsatzeinbruch der letzten Jahre geradestehen will.
Einige kanadische Künstler haben sich jetzt zusammengeschlossen, um gegen die Jagd auf Raubkopierer und die Ausbeutung von Künstlern durch dessen Vermarkter Front zu machen. Inwieweit das Ganze ernst gemeint ist und ob es sich hier nicht doch um eine PR-Aktion zur Anbiederung an den gemeinen Musikliebhaber ist, läßt sich nur schwer beurteilen. Die Aussagen auf deren Website lesen sich jedenfalls sehr heroisch und sind eigentlich genau das, was der gemeine Gelegenheits-Raubkopierer hören will. 😉
Gefunden auf www.hardtecs4u.com. Hier kann man auch die deutsche Übersetzung der Proklamation nachlesen.
