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Jul 28 2011

Hardware-Upgrade

Kategorie Hardware


Ich bin einer dieser Typen, die darauf schwören, sich ihren Rechner aus ausgewählten Einzelkomponenten zusammenzustellen. Es ist für mich eine wahre Freude, nach den für das jeweilige Einsatzgebiet passenden Komponenten zu suchen und diese dann eigenhändig zu einem perfekten PC zusammenzusetzen. Neulich stellte ich mit Erstaunen fest, dass ich seit ziemlich genau vier Jahren keine größeren Veränderungen an meiner aktuellen Maschine vorgenommen habe. Wobei – ganz so erstaunlich ist das nicht. Wer wie ich vor vier Jahren zu einem Zweikernprozessor (AMD Athlon 64 X2 4800+, für damals für 120 Euro) mit passenden Komponenten gegriffen hat, der wird auch heute noch bei kaum einer Anwendung des Alltags den Wunsch nach mehr CPU-Performance verspüren. Sowohl bei aktuellen Spielen, als auch bei der Bild- und Videobearbeitung , bin ich eigentlich ganz zufrieden. Einzig wenn ich den Blick Richtung High Definition schweifen lasse, könnte es doch hier und da etwas zackiger gehen. War der Flaschenhals vor Jahren noch ganz klar der Prozessor, so sind im Zeitalter der Mehrkernprozessoren ganz andere Komponenten für die Limitierung der Leistung verantwortlich. Ein Prozessor-Upgrade bringt heutzutage selten spürbare Verbesserungen. In diesem Zusammenhang fällt oft der Einsatz sogenannter Flash-Speicher (SSD) als Ersatz für Festplatten, welche durch ihre im Vergleich zu den verbreiteten Magnetspeichern deutlich geringeren Zugriffszeiten jedem System zu einer deutlichen Performancesteigerung verhelfen. Die Leistung des Prozessors beziehungsweise vor allem die steigende Anzahl der Kerne hingegen wird lediglich in sehr speziellen Anwendungsbereichen spürbare Vorteile bringen. Hierzu zählen seit jeher die Video- und Bildbearbeitung. Dies sind auch die Gründe, warum ich mich in den letzten Tagen wiedermal mit einem kleinen System-Upgrade beschäftigt habe. Folgende Varianten standen zur Auswahl:

  1. Warten auf AMDs neue Bulldozer-FX-Serie. Diese soll im September nach zahlreichen Verzögerungen endlich auf den Markt kommen. Da ich nur ein AM2-Board besitze, wäre damit auch sowohl ein neues Mainboard, als auch neuer Arbeitsspeicher fällig. Vorteil: Leistung satt. Nachteil: Wie bei allen technischen Dingen, die ganz neu auf dem Markt erscheinen, wäre das Preis-/Leistungsverhältnis nicht optimal.
  2. CPU-Upgrade auf AMD Phenom II X4 945 3GHz. Dies ist der stärkste Prozessor, den mein momentanes Board nach der Bios-Aktualisierung unterstützt. Nachteil: Die CPU gibt es nicht mehr zu kaufen. Außerdem muss es die CPU mit C3-Stepping sein – bei eBay ist diese sehr selten zu finden. Gerade bei Prozessoren sollte man bei Gebrauchtware eine gesunde Skepsis an den Tag legen.
  3. CPU-Upgrade auf AMD Athlon II X4 640 3GHz. Dieser Prozessor ist mit einem Neupreis von schlappen 80 Euro deutlich günstiger als der Phenom II. Der einzige Unterschied liegt meines Wissens nach lediglich im fehlenden L3-Cache. Dieser ist beim Phenom II mit 8MB zwar ganz ordentlich dimensioniert – jedoch würde er gerade auf meinem älteren AM2-Board nicht zur Geltung kommen. Glaubt man den Schreiberlingen in diversen Hardware-Foren, kann der Phenom II im direkten Vergleich mit dem Athlon II bestenfalls mit durchschnittlich 5% mehr Leistung punkten.

Ich habe mich für Variante 3 entschieden. Somit kann ich mir schön von weitem den Launch des Bulldozers anschauen und – sollte dieser halbwegs erfolgreich sein und ich weiteren Hunger nach mehr CPU-Leistung verspüren – im nächsten Jahr doch noch ein größeres Upgrade vornehmen. Apropos nächstes Jahr – man munkelt, dass AMD bereits zum jetzigen Zeitpunkt, da es den Bulldozer noch nicht mal zu kaufen gibt, die nächste Prozessorgeneration plant. Da diese auch wieder nach einem neuen Sockel verlangt, wäre meine Entscheidung zu warten gar nicht mal so verkehrt…

Der Einbau hat – trotz kleinerer Schwierigkeiten – geklappt. Die Bewertung der Systemleistung, die Windows seit der 7-er Version von Haus aus mitbringt, hat meinen Prozessor nun von 5,4 auf passable 7,3 Punkte aufgewertet. Gleichzeitig hat der Arbeitsspeicher (DDR2-800) statt einer 6,4 ebenfalls die Note 7,3 bekommen. Auch der erste subjektive Eindruck von Lightroom ist positiv. Fazit: Die Investition hat sich gelohnt.

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