Jun 09 2008
Orte zum EM gucken: KIA Fanfest Dresden
Was die Stadt Dresden zur WM im eigenen Land nicht geschafft hat, klappt jetzt zur EM offenbar problemlos. Ein Sponsor stellt’ne Leinwand auf, ein Platz für ein paar tausend Fans ist schnell gefunden und schon kann dieses unter dem neumodischen Begriff „Public Viewing“ bekannte kollektive Fußballschauen auch in Dresden beginnen. Natürlich ist das alles allein der Verdienst unserer Stadtoberen und natürlich hat das überhauptreingarnichts mit der Wahl zu tun, die momentan gerade in Gange ist. Seis drum – wir waren gestern zum Spiel Deutschland gegen Polen vor Ort und wollen kurz berichten:
Obwohl wir bereits zu Beginn der zweiten Halbzeit des ersten Spiels vor Ort waren, war das Areal der Filmnächte bereits ordentlich gefüllt. Sitzplätze gab es nur noch in sehr geringer Anzahl. Wer Platz für mehr als 4 Personen suchte, musste sich wohl oder übel fast direkt vor der LED-Wand platzieren. Leider hat so eine LED-Wand die Eigenart, dass man die beste Sicht auf das Gezeigte hat, wenn man sich etwas weiter weg platziert. Gehört man zu den Unglücklichen, die etwas näher am Geschehen sind, strengt das Schauen nach einigen Stunden schon etwas an, da das Hirn ständig darum bemüht ist, die doch recht großen LED-Lämpchen zu einem brauchbarem Bild zusammenzufügen. Außerdem ist so eine 43 Quadratmeter nicht wirklich groß – jedenfalls im Vergleich zu der Leinwand der Filmnächte.
Das ganze Geschehen wird natürlich von einer sehr aufmerksamen Security überwacht. Das führt dazu, dass man bereits an den zwei Eingängen gut 30 Minuten einplanen muss. Hinzu kommt, dass man natürlich weder Getränke noch Essen mitnehmen darf. Mir wurde der Eintritt nur gewährt, weil ich mich dazu bereiterklärt habe, meine zwei Knoppers in die Tonne zu kloppen…na toll!
Erschwerend kommt hinzu, dass diese Public-Viewing-Location offensichtlich doch überproportional gern von vorpubertären Girlies aufgesucht wird. Da wird schon zu einem entsetzten hochfrequenten Kreischen angesetzt, wenn der Ball auch nur in die Nähe des Gegners kommt.
Hm…wenn ich mir das geschriebene so durchlesen, hört sich das alles ganz schön negativ an…darum nun noch was Positives:
Die Atmosphäre ist schon überwältigend. Knapp 10.000 Fußballfans – darunter sogar eine handvoll Polen. Allein dieser Punkt macht alle sonstigen Minuspunkte wieder wett.
Mein abschließendes Fazit: Für ein einmaliges Fußballerlebnis sollte man sich das (besonders zu einem Deutschland-Spiel) unbedingt mal antun…als Dauerlösung und zum „gemütlichen Fußballschauen“ ist das Ganze allerdings nicht zu empfehlen.
PS: Von Vorteil kann es sein, eine geeignete Sitzunterlage (Decke, Sitzkissen) mitzunehmen.
Weitere Blog-Berichte (von Dresdner Blogs, die ich bis heute noch nicht kannte) gibt es hier und hier.
6 Kommentare zu “Orte zum EM gucken: KIA Fanfest Dresden”
…hihi also wir konnten unseren Nutella-Snack mit rein nehmen… 🙂
Ihr Verräter! Das nächste Mal gehe ich petzen! Da fliegt ihr aber so was von wieder raus…!
der hat das doch am Einlass gesehen und uns nicht weggenommen *bäh*
also ich finde du schreibst ganz schöne scheiße, wenn ich das mal bemerken darf.
@DDner: Besser schlechte Kritik, als gar keine Aufmerksamkeit, oder? Auch wenn ich mir ein etwas konstruktiveres Urteil gewünscht hätte…aber das kann man ja nicht von jedem verlangen.