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Jun 22 2008

Endlich!

Kategorie Dresden


Jedem Dresdner ist es sicherlich schon einmal aufgefallen: wir haben deutlich zu wenig und vor allem zu kleine Einkaufstempel in der Stadt. Da freut sich der konsumbewusst-lebende Bürger doch, dass man bei der Stadtplanung in Zukunft auch an seine Belange denkt, und das eine oder andere Massenversorgungszentrum vergrößern möchte. Nachdem die Erweiterung des Elbeparks um 18.500qm auf gigantische 102.000qm schon beschlossene Sache ist, scheint nun auch der Ausbau der Altmarkt-Galerie um insgesamt 18.000qm unter Dach und Fach zu sein. Hier noch ein paar tausend Parkplätze, dort noch ein paar mehr Kilometer Asphalt und da noch ein paar kleine Brücken. Hier noch ein bißchen weniger grün, dort kann man für eine weitere Spur auch noch auf den Radweg verzichten. Solange mich der Ausbau nicht persönlich betrifft, und ich obendrein noch an der jeweiligen Kasse 1-2 Minuten weniger warten muss, ist das doch eine feine Sache! Nur ein beim Konsum maximal befriedigter Bürger, ist ein zufriedener und damit guter Bürger Wähler. Bau auf, bau auf…!

Doch halt…!

Wie passt zum Beispiel eine Erweiterung der Altmarkt-Galerie in das architektonisch anspruchsvolle Baukonzept der Dresdner Altstadt? Bekommen hier nicht auch und gerade jene alteingesessenen Dresdner, die sich vehement für ein rasche Umsetzung der Baupläne unserer „gehassliebten Brücke“ einsetzen, Bauchschmerzen, wenn sich ein solches Bauwerk in ihrer heißgeliebten Altstadt breit macht? Nunja…eine derartige Erweiterung muss man ja (jedenfalls von der Architektur her gesehen) nicht „a priori“ verteufeln. Schauen wir uns das Konzept doch ersteinmal in Ruhe an. Hilfreich dazu ist dieser umfangreiche Artikel zur Erweiterung der Altmarkt-Galerie vom meines Wissens bisher einzigen Architektur-Blogger Dresdens.

Als ich die Bilder zum ersten Mal sah, hatte ich starke Probleme, die „zukünftige Altmarktgalerie“ in das bisherige Umfeld einzuordnen. Dies lag vor allem daran, dass mir nicht bewusst war, wie umfangreich der Ausbau letztendlich werden soll. Ich selbst verstehe zwar nicht viel von Architektur, bin aber der Meinung, dass diese kahlen und trostlosen Fassaden die Gegend alles andere als aufwerten. Sollte ich das Ganze mit einem Wort beschreiben, würde mir als erstes „einfallslos“ in den Sinn kommen.

…von den wirtschaftlichen Langzeitfolgen solcher punktuell wachsender Einkaufszentren ganz zu schweigen. Wenn die Verkaufsfläche innerhalb kürzester Zeit im Vergleich zur Kaufkraft überproportional steigt, wird der eine oder andere Laden über kurz oder lang dichtmachen können. Und das werden wahrscheinlich nicht zuerst die Läden in diesen Einkaufszentren sein, sondern eher die kleineren Läden in den umliegenden Vierteln…spätestens wenn man zum Brötchenholen zur Großbäckerei in den Elbepark muss, werden die letzten aufwachen…zu spät!

Hingewiesen wurde ich von den Umgebungsgedanken.

Manmanman…welch flammender Artikel…was einem bei der Hitze so alles durch den Kopf geht…gleich zum Entspannen den Grill anwerfen und ein kühles Blondes vertilgen…Prost!

Ein Kommentar

Ein Kommentar zu “Endlich!”

  1. Daniel Weigeltam 23. Jun 2008 um 13:01 Uhr

    Ja, das ist wirklich schlimm, man weiß als Dresdner gar nicht, wo man sein nicht vorhandenes Geld hinbringen soll. Aber zum Glück gibt es ja bald auch noch eine riesiggroße Einkaufsgallerie an der Prager Straße.

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