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Jan 21 2010

Schmettern, Blocken, Baggern, Pritschen und Hechten

Kategorie Dresden

Vorletzten Sonntag noch den Dresdner Eislöwen beim Eishockey beigewohnt – und gestern die Volleyballerinnen des Dresdner SC lautstark unterstützt. Selten hat ein Jahr bei uns so sportlich begonnen. Selten bin ich auch live als Zuschauer bei einem Erstligaspiel im Volleyball gewesen. Das letzte Mal, dass ich mich mit dieser Sportart ernsthaft beschäftigt habe, war im Sportunterricht vor vielen vielen Jahren. Seit dieser Zeit scheint sich auch das Regelwerk geändert zu haben.

Für einen Sieg sind 3 Gewinnsätze erforderlich. Ein Satz ist gewonnen, wenn eine Mannschaft 25 Punkte hat und die andere Mannschaft mindestens 2 Punkte zurückliegt. Ist letzteres nicht der Fall (beim Stand von 24:24) wird so lange gespielt, bis eine Mannschaft zwei Punkte Vorsprung hat. Interessant wird es im 5. Satz. Ab dem 8. Punkt gibt es innerhalb des Satzes einen Seitenwechsel. Außerdem wird der 5. Satz (Tie-Break) nur bis 15 Punkte gespielt. Besonderes letztere Regelung war uns nicht bekannt und für den Fall, dass der Hallensprecher nicht darauf hingewiesen hätte, hätten wir nach dem 15. Punkt schon ein wenig dumm aus der Wäsche geguckt. Eine Spielerin jeder Mannschaft trägt immer ein andersfarbiges Trikot. Zu den Gründen gab es unter uns unterschiedliche Meinungen. Die eine meinte, das müsse der Kapitän sein – meine Frau tippte auf den Libero – und hatte Recht…war ja klar! 😉 Den Libero gibt es im Volleyball erst seit 1998. Er hat unterschiedliche Rechte und Pflichten. Hier die umfangreiche Erklärung der Wikipedia:

Der Libero ist ein Annahme- und Abwehrspezialist. Er darf – von wo auch immer – Angriffsschläge nur durchführen, wenn sich der Ball unterhalb der Netzoberkante befindet. Nach seinem oberen Zuspiel (Pritschen) in der Angriffszone darf der Mitspieler seinen Angriff ebenfalls nicht oberhalb der Netzkante ausführen. Das gilt auch für Angriffe aus dem Hinterfeld. Erfolgt jedoch sein oberes Zuspiel hinter der Angriffslinie, bestehen beim Angriff keine Einschränkungen. Der Libero darf außerdem keinen Block oder Blockversuch durchführen sowie keinen Aufschlag ausführen. Die Position wurde erst 1998 in den Regeln festgeschrieben. Der Spieler unterscheidet sich durch ein andersfarbiges Trikot vom Rest der Mannschaft.

Weiterhin kann jede Mannschaft pro Satz 2 Auszeiten von jeweils 30 Sekunden Länge nehmen. Soviel zur Theorie – nun zum Spiel.

Auf dem Spielfeld standen sich der „Dresdner SC“ und „Rote Raben Vilsbiburg“ gegenüber. Dass ich Sympatien für beide Mannschaften hegte, zeigte sich darin, dass ich anfangs Probleme hatte, bei der „richtigen“ Mannschaft zu jubeln. Bevor ich von einheimischen Fans niedergeschlagen werden konnte, bekam ich dieses Problem glücklicherweise in den Griff. Die ersten beiden Sätze gingen ganz klar an die Gäste aus Vilsbiburg. Der Dresdner SC fand überhaupt nicht ins Spiel. Lasche Aufschläge, vorhersehbare Angriffe und Unkonzentriertheiten machten es dem Gegner einfach, sein Spiel zu diktieren. Im dritten Satz schienen die Mannschaften wie ausgewechselt. Vilsbiburg leistete sich jetzt (vielleicht aus Übermut) die Fehler, die in den ersten beiden Sätzen den Dresdner SC ins Hintertreffen geraten ließen. Dafür trat Dresden äußerst überlegen auf und holte sich die nächsten beiden Sätze. Beim Stande von 2:2 war wieder alles offen – die Entscheidung musste im 5. Satz fallen. Hier gaben sich die Gäste keine Blöße. Ohne jemals wirklich ernsthaft in Bedrängnis zu geraten, gewannen sie auch den letzten Satz mit 15:10. Da half auch die Unterstützung der 2000 Zuschauer (immerhin 5 Fans der Gäste waren mit angereist) nichts.

Dass Vilsburg – immerhin Pokalsieger des letzten Jahres – trotz fast gleicher Punktzahl in der aktuellen Saison kein leichter Gegner werden würde, war klar. Oft standen sich die Dresdner Volleyballerinnen selbst im Weg, so dass trotz guter kämpferischer Leistung leider nicht mehr drin war. Der Endstand lautete wiefolgt:

1. Satz: 25:21
2. Satz: 25:23
3. Satz: 23:25
4. Satz: 18:25
5. Satz: 15:10

PS: Liebe „Dresdner Nerds“…Volleyball sollte doch eine beachtenswerte Sportart für euch sein. Nicht nur, dass man hübschen Frauen beim Sport zuschauen kann, ohne selbst schief angeguckt zu werden. Das Maskottchen des Dresdner SC ist ein Pinguin. Isser nich süß? Also auf zum nächsten Heimspiel am 6. Februar gegen den SC Potsdam! 😉

3 Kommentare

3 Kommentare zu “Schmettern, Blocken, Baggern, Pritschen und Hechten”

  1. randOMam 09. Feb 2010 um 09:46 Uhr

    … bevor ich von einheimischen Fans niedergeschlagen werden konnte, bekam ich dieses Problem glücklicherweise in den Griff…

    Was? Gewalt jetzt auch beim Volleyball? Überall Hooligans, man getraut sich garnicht mehr vor die Tür zu gehen!
    😉

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