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Mai 29 2011

Dresden Monarchs vs. Düsseldorf Panther

Kategorie Dresden


Gestern war es wiedermal so weit. Wir haben einer weiteren Sportart unsere Aufmerksamkeit geschenkt. Nachdem wir schon beim Eishockey, beim Volleyball, beim Fußball und sogar bei einer Fußballweltmeisterschaft zugegen waren, haben wir uns gestern einer noch härteren Sportart zugewandt – dem American Football. Seit 1992 gibt es mit den Dresden Monarchs eine Footballmannschaft in unserer Stadt. Seit 2002 spielt diese in der ersten Liga – beim Football ist das die GFL (German Football League). Diese ist in zwei Gruppen (Nord und Süd) mit jeweils sechs Mannschaften unterteilt. Nach Ende der regulären Spielzeit einer Saison spielen die vier Bestplatzierten jeder Gruppe in den Play-Offs im KO-System gegeneinander und ermitteln so den Deutschen Meister. In den letzten Jahren haben es die Dresden Monarchs bereits mehrfach in die Play-Offs geschafft. In diesem Jahr sieht es mit dem momentanen sechsten Platz nicht ganz so gut aus.

Gestern ging es im Dresdner Dynamo-…äh…Rudolf-Harbig…äh…Glücksgas-Stadion gegen den momentanen Zweitplatzierten und mehrfachen Deutschen Meister „Düsseldorf Panther„. Durch gewisse Umstände sind wir an mehrere Freikarten gekommen und haben dann für insgesamt 2 Euro pro Person vier Plätze in der letzten Reihe (gaaaanz weit oben) ergattern können. Merkwürdigerweise schien das Stadion (verkauft werden offensichtlich nur Plätze aus der Geraden gegenüber dem VIP-Bereich) laut dem Online-Ticketverkauf bereits einen Tag vorher so gut wie ausverkauft zu sein. Warum überhaupt nur ein kleiner Teil der verfügbaren Plätze angeboten wurden und warum letztendlich scheinbar doch noch jede Menge Karten verfügbar waren, entzieht sich meiner Kenntnis. Den Grund dafür würde ich schon gern erfahren – wir hätten dadurch fast auf den Besuch verzichtet und uns den Gang zum scheinbar ausverkauften Stadion fast gespart. Das Stadion war dann doch mit 4500 Zuschauern „gut besucht“ und die Stimmung recht ordentlich.

Football gehört zu der Art „Ballspielen“ (wie Baseball, Snooker und Cricket), die man eher meidet, da man Angst davor hat, die Regeln nicht zu kapieren. Wir hatten im Grunde gar keine Ahnung und uns im Vorfeld auch nicht groß informiert. Im Stadion angekommen wurde erstmal – Smartphone sei dank – die Wikipedia zu Rate gezogen. Die grundlegenden Regeln des American Football sind tatsächlich schnell erklärt: Es geht darum einen „rotationsellipsoiden“ Ball in die gegnerische Spielfeldhälfte zu bringen. Dabei stehen immer 11 Spieler einer Mannschaft auf dem Spielfeld. Neu für mich war, dass eine Mannschaft aus einer „Offense“ und einer „Defense“ besteht. Je nachdem, welche Mannschaft gerade das Angriffsrecht besitzt, stehen entweder die Einen oder die Anderen auf dem Spielfeld. Hat es die Offense eines Teams innerhalb von vier Versuchen nicht geschafft zehn Yards (9 Meter) Raumgewinn zu erlangen, welchselt das Angriffsrecht. Sicherlich gibt es noch jede Menge anderer Regeln – um das Spiel zu verfolgen muss man aber eigentlich nicht mehr wissen. Selbst wenn man gar keine Ahnung hat (so wie wir) lohnt sich der Gang ins Stadion. Im Zweifel kümmert sich der recht redselige Stadionsprecher darum, Neulinge mit Informationen zu versorgen.

Das Spiel begann gleich innerhalb der ersten Sekunden mit einem furiosen Touchdown der Dresdner. Die Düsseldorfer Kätzchen schienen noch nicht aus ihrem Mittagsschläfchen aufgewacht zu sein und standen gleich mit 6:0 hinten. Ein Touchdown und gleich 6:0? Genau – für einen Touchdown gibt es immer gleich sechs Punkte. Für ein sogenanntes Field Goal (das Ei durch dieses torartige Gestell kicken)  gibt es einen Punkt. Auch wenn die Zweikämpfe für Neulinge manchmal etwas brutal erscheinen, ist Football ein sehr fairer Sport. Es gibt tatsächlich Regeln, wann man einen Spieler „umhauen“ darf und wann nicht. Auch sonst schien es mir, als würde – sowohl bei den Spielern, als auch bei den Fans – Fairness und Sportsgeist im Vordergrund stehen. Da könnte sich manch eine Fußball-Theatermannschaft die eine oder andere Scheibe abschneiden. Im weiteren Verlauf des Spiels waren die Dresdner deutlich überlegen. Nur selten schafften es die Panther in die gegnerische Hälfte. Selbst an der Grundlinie war die Dresdner Defense hochkonzentriert und schaffte es ein ums andere Mal die Panther kurz vor dem Touchdown zu stoppen. Im letzten Quarter (ein Spiel dauert 4×15 Minuten) beim Stand von 23:3 drehten die Düsseldorfer das Spiel. Im Stile einer Weltklassemannschaft – unbeeindruckt von dem deutlichen Rückstand – kamen die Gäste nochmal heran. Knackpunkt war ein Touchdown, der Dank einer Regel die ich nicht ganz kapiert habe, von den Düsseldorfern quasi ohne Gegenwehr gemacht werden konnte. Die Dresdner hatten schlichtweg geschlafen. Kurz vor dem Ende des letzten Quarters stand es auch schon 23:24 – damit war das Spiel verloren (13:3, 3:0, 7:0, 0:21).

Unser Fazit: Spannend bis zur letzten Minute. Eine unterhaltsame Sportart bei der es sich lohnt, das Teleobjektiv und/oder ein Fernglas mitzunehmen. Die Spielzüge sind so dermaßen schnell, dass man kaum hinterherkommt und sich ständig fragt, wo denn das Ei gerade steckt. Für diejenigen, die gar nichts mit dieser Sportart anfangen könnten, gibts ja außerdem noch die nett ausschauenden und sehr engagierten Cheerleader…;-)

3 Kommentare

3 Kommentare zu “Dresden Monarchs vs. Düsseldorf Panther”

  1. DaKleeneam 29. Mai 2011 um 13:45 Uhr

    Wo ist die Kommentar-Funktion für die Bilder oder gibt es woanders noch mehr Bilder oder hab ich was falsch verstanden?

  2. blechkoppam 29. Mai 2011 um 15:00 Uhr

    Letzteres! ICH kann die Fotos kommentieren – nicht du! 😛

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