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Jan 30 2012

FC Bayern München vs. VfL Wolfsburg

Kategorie Dies & Das

Ich übertreibe nicht, wenn ich meiner Frau eine für das weibliche Geschlecht eher untypische Fußballverrücktheit unterstelle. Ich weiß gar nicht mehr, wie es dazu kommen konnte. Als wir uns „kennenlernten“, hatte sie das zumindest noch nicht. Irgendwann rund um die Fußball-WM 2006 muss das passiert sein. Leider hat sie sich einen meiner Meinung nach „falschen“ Verein zum Fan sein ausgesucht – den FC Bayern München. Und wie das mit so irrationalen Dingen wie dem „Fan-Sein“ nun mal ist, bekommt man das auch nie wieder weg – und das ist irgendwie auch gut so. Ich selbst würde mich eher als „sportlich interessiert“ bezeichnen – nicht mehr und nicht weniger. Eher der unemotional-langweilige Typ also. Ich habe zwar diverse Vorlieben, wenn es um Vereine geht. Dennoch ist es mir wichtiger, ein gutes Spiel zu sehen oder in einem Stadion die Atmosphäre zu genießen, als einem Verein bedingungslosen Gehorsam zu schwören. Somit hatte ich auch (fast) kein Problem damit, mit meiner Frau ein Spiel des FC Bayern München in der Allianz Arena zu besuchen.

Zunächst einmal ist es als jemand, der kein Mitglied dieses Vereins ist, gar nicht so einfach, an Karten zu kommen. Zwar besitzt die Onlinepräsenz des Vereins auch einen scheinbar für den Ticketverkauf gedachten Bereich mit der vielversprechenden Bezeichnung „Ticketing„, jedoch dürften dort die Chancen auf Karten eher gering sein. Man kann sich – selbstverständlich gleich mit den Kreditkartendaten – anmelden und theoretisch für Tickets der jeweiligen Spiele bewerben. Praktisch hat man jedoch kaum eine Chance, da in erster Linie die zahlreichen Vereinsmitglieder zum Zuge kommen. Bleiben im Grunde nur noch eBay oder Dienste wie viagogo. Letzterer ist quasi ein spezieller Marktplatz für Tickets. Dauerkarteninhaber können dort zum Beispiel ihre Karten anbieten, wenn sie diese mal nicht benötigen. Dank der unverschämt hohen Gebühr, die sich leicht mal im Bereich des eigentlichen Ticketpreises bewegt, ist dies leider nicht gerade günstig. Außerdem startet der Verkauf erst wenige Tage vor dem Spiel – ist also nur was für Kurzentschlossene.

Also habe ich mich von jetzt auf gleich dazu entschieden, die bereits seit letztem Jahr versprochenen Karten für ein Spiel in der Allianz-Arena zu besorgen. Der Preis war stolz – die Plätze dafür hervorragend und somit sind wir am Samstag mal eben mit dem Auto von Dresden nach München und gleich nach dem Spiel wieder zurück gedüst.

Die wichtigste Frage im Vorfeld war für mich natürlich die nach den Gegenständen, die man ins Stadion mitnehmen kann. Neinnein, weniger wegen der momentan in Stadion so ungern gesehenen Pyrotechnik, sondern vielmehr wegen meinem Kamera-Equipment. Im Internet bekommt man an dieser Stelle leider nur eine unbefriedigende weil mehrdeutige Antwort auf diese Frage. So heißt es im Abschnitt „Folgende Gegenstände werden nicht abgenommen“:

  • Fotokameras (Digital, Spiegelreflex) mit Objektiven für normale Privatnutzung
  • Spiegelreflexkameras ohne Objektive

Hä? Ja wie denn nun? Was ist denn eine „normale Privatnutzung“? Und was soll der Hinweis auf „Spiegelreflexkameras ohne Objektive“? Ich weiß ja nicht, ob es schon bis nach München durchgedrungen ist, aber so eine Spiegelreflexkamera ohne Objektiv ist nur bedingt zu gebrauchen. Eine Google-Suche zum Thema führt erstaunlich viele Treffer zu Tage. Die Erkenntnis: Eine Spiegelreflexkamera mit einem Objektiv (auch ein größeres Tele) sollte kein Problem sein. Sobald Wechselobjektive ins Spiel kommen, ist man auf die Gunst des Sicherheitsdienstes angewiesen. Da ich kein Risiko eingehen wollte (sowas hatten wir ja schonmal), entschied ich mich für die Spiegelreflex mit Tele (Canon 55-250 f/4-5.6 IS, nichts weltbewegendes also) und, um im Weitwinkelbereich nicht völlig hilflos dazustehen, die Knipse (Canon IXUS 100 IS). Die entstandenen Fotos kann man sich in folgender Galerie zu Gemüte führen.

Das Spiel war in der ersten Halbzeit nicht besonders ansehnlich. Die Bayern spielten schlecht, die Wölfe verteidigten klug. Dank einiger etwas zweifelhafter Schiedsrichterentscheidungen hatte man immerhin schnell einen Schuldigen für die eher mäßige Leistung der Hausherren ausgemacht. Außer einem (zu Recht) nicht gegebenen Abseitstor der Bayern und einer vergebenen tausendprozentigen von „Mr. Chancentod“ Gomez (siehe Foto) passierte in der ersten Hälfte nicht viel. In der zweiten Halbzeit wurde es etwas besser. Spätestens als das Tor (typisches Gomez-stocher-Ding) fiel, wurde das Spiel etwas lebendiger. Kurz vor Ende setzte Lahm dann noch mit einem klugen Pass Olic in Szene der dann wiederum gefühlvoll über den Torwart lupfte. Ob der Ball schon durch diese Aktion hinter die Linie gebracht wurde, war aus der Ferne leider nicht zu erkennen. Um alle Zweifel aus dem Weg zu räumen, stellte sich Robben dem von einen Verteitiger wieder aus dem Tor gespitzelten Ball in den Weg, so dass dieser dann doch gut sichtbar im Netz zappelte.

Mein Fazit: Eher durchschnittliches Spiel in einem sehr schönen Stadion.

PS: Ein Tipp noch für diejenigen Stadionbesucher, die mit dem eigenen Auto über die Autobahn anreisen. Man entkommt dem nicht unüblichen Verkehrschaos nach dem Spiel, wenn man sein Vehikel taktisch klug im unteren Bereich des Parkhauses P3 platziert. Damit gehört man beim Verlassen des Geländes zu den Ersten und muss sich nicht ganz hinten in die Schlange einreihen. Das Parken kostet übrigens stolze 10 Euro. Hierfür muss man mindestens diesen Betrag auf der „Arena-Card“ belassen.

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