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Okt 10 2010

Stand der aktuellen Entwicklungen zum Thema „HD-VDR“


Da es unser Kabelnetzbetreiber momentan noch nicht geschafft hat, in unserer Wohnung digitales TV anzubieten, bin ich weiterhin gezwungen, auf analoges TV zu setzen. Das bedeutet: fette Röhre, kein HD-TV und analoger VDR. Dennoch informiere ich mich von Zeit zu Zeit darüber, wie der aktuelle Stand der Technik auf dem Gebiet der hochauflösenden TV-Geräte ist. Manch einer wird an dieser Stelle vielleicht (zu Recht) anmerken, dass die Qualität des deutschen TV-Programms sich durch die hochauflösende Form der Wiedergabe nicht zwangsläufig verbessert. Das mag stimmen – aber mich interessiert ja eh hauptsächlich die Technik.

Ein HD-VDR stellt ungleich höhere Anforderungen an die Hardware, als das über Jahre hinweg etablierte PAL-Format (SDTV). Immerhin müssen (je nach HD-Format) gut 4-Mal mehr Bildpunkte an der richtigen Stelle angezeigt werden. Bei der Umsetzung des VDRs kann man jetzt grundsätzlich zwei verschiedene Wege gehen. Entweder man verlässt sich allein auf die Rechenleistung der CPU und lässt die Datenströme von dieser dekodieren, oder man entscheidet sich für eine reine hardwarebasierte Lösung. Entscheidet man sich für den erstgenannten Weg, hat man fortan mit Problemen wie der steigenden Hitzeentwicklung und der daraus (durch den Einsatz aktiver Kühl-Lösungen) resultierenden höheren Lautstärke zu kämpfen. Der zweite Weg führt über einen Hardwaredekoder. Obwohl es hier einige Möglichkeiten (Reel-HDe) gibt, halte ich die Wahl der VDPAU-fähigen Grafikkarte für die beste Lösung. Greift man hier sogar zu einem Mainboard, mit passendem OnBoard-Grafikchip, steht einem lautlosen und dennoch ausreichend gekühlten Wohnzimmerlösung nichts mehr im Wege. Eine gut sortierte Zusammenstellung einiger brauchbaren Mainboards findet man im VDR-Wiki.

Hat man sich für das Board entschieden, ist die Wahl des Prozessors mehr oder weniger schon entschieden. Da sich bei einem VDPAU-basierten VDR der Grafikchip um den Großteil der Rechenarbeit kümmert, kann man getrost zu einem schwächeren Prozessor greifen und sein Augenmerk auf die Senkung von Stromverbrauch und Verlustleistung legen.

Ohne die passende Software kann man mit der zusammengestellten Hardware leider nicht viel anfangen. Legt man Wert darauf, schnell ein funktionierendes System zum Laufen zu bekommen, greift man am Besten zu speziellen VDR-Distributionen. Hier kann ich momentan zwei Kandidaten empfehlen.

EasyVDR ist schon länger verfügbar und wird intensiv weiterentwickelt. Seit der Version 0.7.22 (erschienen im April 2010) ist EasyVDR auch VDPAU und somit HD-fähig. Dies wurde bis heute weiterentwickelt, so dass man mit der Version 0.8.0 eine stabile Lösung bekommt.

yaVDR (yet another VDR) gibt es noch nicht so lange. Der Vorteil dieser auf Ubuntu basierenden Distribution ist, dass sie speziell für den HD-Betrieb entwickelt und optimiert wurde. Aktuell ist die Version 0.2.0 vom Juni 2010. Momentan steht Version 0.3.0 kurz vor der Fertigstellung. Zwar wird auch an yaVDR rege weiterentwickelt, jedoch wird von den Entwicklern vor dem Einsatz der aktuellen Version in einer Produktivumgebung noch gewarnt:

Although yaVDR works quite well already, there are many things that are either buggy or don’t work automatically yet. So we don’t recommend it for productive usage in case you have no experiences in configuring VDR manually.

Kurz: yaVDR richtet sich momentan noch eher an die erfahrenen VDR-Benutzer.

Wer sich allgemein über VDPAU informieren möchte, den verweise ich an dieser Stelle zum wiederholten Male an das VDPAU-Kompendium.
Wer grundlegende Informationen zum Thema „HDTV-fähiger VDR“ sucht, der sollte sich mal im Wiki des VDR-Portals umschauen.

2 Kommentare

2 Kommentare zu “Stand der aktuellen Entwicklungen zum Thema „HD-VDR“”

  1. zeitguruam 27. Okt 2012 um 01:00 Uhr

    Gibt es VDR mit enigma2 ?

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