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Apr 19 2008

Smartphone XDA Orbit 2

  1. Codename Polaris: XDA Orbit 2 aka HTC Touch Cruise
  2. XDA Orbit 1 vs. XDA Orbit 2
  3. Technische Daten & Funktionsumfang
  4. Lieferumfang
  5. Größe & Handling
  6. Integriertes WLAN
  7. Internes GPS & TomTom Navigator 6
  8. Digitalkamera
  9. Touch FLO & Touch Cube
  10. Der Akku
  11. Fazit
  12. Linksammlung

1. Codename Polaris: XDA Orbit 2 aka HTC Touch Cruise

Der „XDA Orbit 2“ gehört zur Gattung der Smartphones. Diese zeichnen sich dadurch aus, die Funktionalität eines PocketPC bzw. PDAs und eines Telefons in einem Gerät zu vereinen. Vertrieben wird dieses Gerät von O2. Sobald man sich auf die Suche nach technischen Details zu diesem Smartphone begibt, stößt man schnell auf die Firma HTC. Diese ist es nämlich, die dieses Gerät entwickelt hat und für verschiedene Mobilfunkbetreiber anpasst. Im XDA Orbit 2 steckt die Technik des HTC Touch Cruise. Beide Geräte hören auf den Codenamen „Polaris“. Insgesamt ist diese Eigenart, im Grunde identischen Geräten einen anderen Namen zu verpassen, für den Kunden doch sehr verwirrend. Eine Übersicht über die Bezeichnungen der verschiedenen HTC-Geräte kann bei der Recherche hilfreich sein.

2. XDA Orbit 1 vs. XDA Orbit 2

Momentan (April ’08) wird neben dem Orbit 2 auch noch sein Vorgänger, der Orbit 1 angeboten. Da er eine ähnliche Ausstattung besitzt, und im Augenblick für gute 100 Euro weniger angeboten wird, ist er durchaus eine Überlegung wert. Ich habe mich dann letztendlich aber doch aus den folgenden Gründen für das aktuelle Modell entschieden:

  • Doppelte Prozessorleistung, doppelter Speicher
  • doppelte Kapazität der mitgelieferten Speicherkarte
  • UMTS
  • Unterstützung größerer Speicherkarten (theoretisch > 32 GB)
  • Speicherkarte lässt sich ohne Herausnehmen des Handy-Akkus wechseln
  • Digitalkamera mit Autofokus
  • Besserer Touch-Screen
  • Windows Mobile 6 an Stelle von Windows Mobile 5
  • Längere Akkulaufzeit

2. Technische Daten & Funktionsumfang

Größe: 58 x 110 x 15,5 Millimeter
Batterie: Lithium-ion
Kapazität: 1350 mAh
Laufzeit: 11 Stunden (Herstellerangabe)
Gesamtgewicht: 130g
Betriebssystem: Microsoft Windows Mobile 6 Professional (Crossbow)
CPU: Qualcomm MSM7200 400 MHz
Flash ROM: 256 MB
DDR SDRAM: 128 MB
Display: 2,8 Zoll (72 mm) Touchscreen (16 bit/pixel 65536 Farben)
Auflösung: 240 x 320 (76800 pixel)
Grafik-Controller: Qualcomm MSM7200
Audio-Chip: Qualcomm MSM7200
Telefon: GSM850, GSM900, GSM1800, GSM1900, UMTS850, UMTS1900, UMTS2100
Netzwerke: CSD, GPRS, EDGE, UMTS, HSDPA
Telefon-Controller (DSP): Qualcomm MSM7200 (QDSP4000, QDSP5000)
Speicherkarten: microSD, microSDHC, TransFlash, SDIO (>32GB)
USB: USB 2.0 client, 480Mbit/s (mini-USB)
Infrarot: nein
Bluetooth: Bluetooth 2.0 (802.15)
Wireless LAN/Wi-Fi: 802.11b, 802.11g (54Mbit/s)
Analog Radio: FM Radio (Antenne im Headsetkabel)
GPS Protocol: NMEA 0183
GPS Antenne: intern
GPS Chip: Qualcomm MSM7200 gpsOne
1.Kamera:
CMOS sensor: 2048×1536 (3.146 million pixels)
Autofocus (AF): ja
optischer Zoom: 1 x
Macro: nein
Video: 320x240pixel , 30frame/sec
Videoformate: 3GPP, MPEG4, MJPG
2.Kamera:
CMOS sensor: 640×480 pixel
Video: 320x240pixel
Videoformate: 3GPP, MPEG4

Ein Negativkriterium für mich ist die fehlende Infrarot-Schnittstelle. Somit kann ich leider weder meinen VDR, noch meine Digitalkamera mit dem Smartphone bedienen. Wenn man allerdings den gesamten Funktionsumfang betrachtet, ist dies sicherlich nur als kleiner Wermutstropfen zu werten.

Das viel größere Manko des XDA Orbit 2 ist in meinen Augen die Digitalkamera, welche qualtitativ laut meinen Recherchen doch sehr zu wünschen übrig lässt. Ich selbst habe dies aber noch nicht vollständig testen können. Da sowohl Blitz als auch LED-Licht fehlen, sind Innenaufnahmen kaum zu gebrauchen. Unter natürlicher Sonneneinstrahlung soll die Qualität dann etwas besser werden, reicht aber nicht an die meisten momentan in Handys verbauten Digitalkameras heran. Sehr schade – da ich das Smartphone eigentlich auch als Ersatz für die längst überfällige kompakte Digitalkamera nutzen wollte.

Wer sich darüber wundert, dass in diesem Gerät gleich 2 Digitalkameras verbaut wurden: Die zweite Kamera befindet sich auf der Vorderseite. Somit ist auch Videotelefonie möglich. Mir persönlich wäre es allerdings lieber gewesen, wenn man auf dieses Feature verzichtet und dafür mehr in die Digitalkamera auf der Rückseite investiert hätte.

4. Lieferumfang

Kauft man den „HTC Touch Cruise“ ohne Branding direkt bei HTC, muss man für benötigtes Zubehör nochmals ordentlich in den Geldbeutel greifen. Entscheidet man sich für den „XDA Orbit 2“ und damit für einen Vertrag bei O2, kann man sich über den Lieferumfang nicht beklagen. Neben den üblichen Zubehörteilen eines Touchscreen-Smartphones (Handy+Akku+Ladegerät+Stift) erhält man noch folgendes:

  • Display Schutzfolie
  • USB-Synckabel
  • USB-Stereo Headset
  • Kurzanleitung und umfangreiches (300 Seiten) Handbuch, gedruckt & auf CD
  • schickes Samt-Täschchen
  • Auto-12V-Adapter
  • Autohalterung
  • 1GB microSD Speicherkarte
  • zusätzlicher Stift (bin gespannt, wann ich den das erste mal brauche! 😉 )
  • TomTom Navigator 6 + Kartenmaterial für Deutschland, Österreich & Schweiz

5. Größe & Handling

Mein Hauptargument gegen ein Smartphone war immer dessen Größe und damit die umständliche Handhabung im Alltag. Bisher war ich Besitzer eines Sony Ericsson W810i. Dieses war so klein, dass ich es bequem in der Hosentasche verschwinden lassen konnte. Der Orbit ist nun sicherlich immernoch ein ganzes Stückchen größer. Im Vergleich mit meinem alten Handy erscheint der Unterschied aber nicht so gewaltig:

Größenvergleich W810i vs. XDA Orbit 2

Wo wir schonmal bei der Größe sind. In dem Handy befindet sich ein Slot für sogenannte microSD-Speicherkarten. Wer bisher dachte, dass miniSD schon klein wäre, der wird bei microSD aus dem Staunen nicht mehr herauskommen. Der Größenvergleich bei Wikipedia ist ja schon ganz nett…hier mein Eindruck:

microSD Größenvergleich

Das Kärtchen traut man sich gar nicht anzufassen. Einmal unüberlegt ausgeatmet und das kleine Dingens flattert durch die Gegend. Momentan sind microSD-Speicherkarten mit gigantischen 16GB in der Planung. Die technische Entwicklung in diesem Bereich kann man durchaus als beeindruckend bezeichnen. Für meinen Orbit habe ich mir gleich eine 8GB-Karte zugelegt.

6. Integriertes WLAN

Das WLAN hat auf Anhieb funktioniert, die Verbindung zum Internet ist schnell und zuverlässig. Lediglich nach einigem Rumkonfigurieren hatte ich Probleme das WLAN wieder in Gang zu setzen. Nach ein bißchen hin&her hat es dann doch wieder funktioniert, wobei ich allerdings nicht genau sagen kann, was der Grund für den temporären Ausfall war. Einige wichtige Konfigurationen wie der zu nutzende DNS-Server sind leider sehr versteckt. Die Verbindungseinstellungen sind insgesamt nicht gerade intuitiv zu bedienen. Etwas gemein ist die standardmäßige Nutzung von GPRS für das Internet. Hier muss man aufpassen, dass man für das Surfen auch wirklich das WLAN nutzt.

7. Internes GPS & TomTom Navigator 6

Meine ersten Gehversuche mit dem integrierten GPS sind kläglich gescheitert. Ich habe einfach kein Signal bekommen, auch nach mehreren Minuten nicht. Selbst ein minutenlanges Herauslehnen aus dem Fenster in den frischen Frühlingsabend brachte keinen Erfolg. Tatsächlich steht im Handbuch, dass man sich für das erste Signal einen geeigneten Standort suchen sollte, von dem aus man freien Blick zum Himmel hat. Am nächsten Tag bekam ich unter freiem Himmel nach nur wenigen Minuten ein brauchbares GPS-Signal. Offensichtlich hat das integrierte GPS gegenüber einem externen GPS oder einer GPS-Antenne seine Nachteile. Der große Vorteil ist dafür die kompakte Bauweise. Für meine Bedürfnisse reicht die Leistung des GPS-Empfängers allemal, da ich mich in meiner Wohnung recht gut auskenne und dort selten ein Navigationsgerät brauche. Falls es mit dem GPS überhaupt klappt, sollte man mal die Entstellungen bzgl. des GPS-Adapters überprüfen. Unter Einstellungen/GPS muss die Option „anderer GPS-Bluetooth-Adapter“ ausgewählt sein. Wird man nach dem COM-Port gefragt ist „COM4“ die richtige Einstellung.

Mit der mitgelieferten Autohalterung ließ sich das Gerät problemlos an die Frontscheibe meines 95′-er Clios heften. Das Signal wurde nach wenigen Sekunden gefunden. Für die relativ schnelle Ortung sorgt ein kleines Programm Namens „QuickGPS“. Dieses lädt über ActiveSync, GPRS oder eine sonstige Internet-Verbindung die aktuellen Satellitendaten auf das Smartphone. Dies beschleunigt das Finden der Satelliten nach dem Start der TomTom-Software. Die Navigationssoftware gilt als eine der besten, die es momentan auf dem Markt gibt. Hier gibt es bisher nichts zu beanstanden. Die Bedienung ist intuitiv, alle wichtigen Einstellungen lassen sich ohne einen Blick ins mitgelieferte Handbuch bewerkstelligen. Über große Symbole auf dem Display kann man alle Parameter ohne den Gebrauch des Stiftes während der Fahrt ändern. Die Routenberechnung ist sehr flott. Alternativrouten werden bereits wenige Augenblicke nach dem Verpassen einer Richtungsänderung angezeigt.

8. Digitalkamera

Leider verfahren die Handy-Hersteller bei ihren integrierten Digitalkameras genauso wie die Anbieter von digitalen Fotoapperaten. In den Marketingabteilungen ist einzig die Anzahl der Pixel von Bedeutung. Die Bildqualität steht – wenn überhaupt – erst an zweiter Stelle. So scheint es sich auch beim Orbit 2 zu verhalten. Gegenüber dem Vorgänger wurde die eingebaute Digitalkamera von 2MP auf 3MP aufgerüstet. Einzig der nun integrierte Autofokus ist als positiver Aspekt zu bewerten. Da Blitz bzw. LED-Licht auch bei diesem Modell fehlen, kann man das Fotografieren in Räumen oder bei wenig Licht getrost vergessen. Insgesamt reagiert die Kamera sehr träge. Das Live-Bild zieht sehr stark nach, die Auslöseverzögerung ist mit Digitalkameras der ersten Stunde vergleichbar. Der Autofokus arbeitet zwar präzise, wird aber durch die extrem lange Auslöseverzögerung ad absurdum geführt. Das Fotografieren von bewegten Objekten wird somit zum gewagten Glücksspiel. Insgesamt ist die Digitalkamera dieses Smartphones leider eher unbrauchbar. Hier ein paar (komplett unbearbeitete) Beispielbilder bei optimaler Sonneneinstrahlung. Ein Klick auf das jeweilige Bild zeigt es in der originalen Auflösung von 1536×2048 Pixeln.

Angrillen - Ein Foto mit dem XDA Orbit 2

Beispiel-Foto mit dem XDA Orbit 2

Die Bildschärfe lässt sich bei Tageslicht leider kaum über das Display beurteilen.

9. Touch FLO & Touch Cube

Jeder kennt die iPhone-Werbung, in der ein cooler Typ sich mit einigen lässigen Fingerbewegungen durch die Menüs seines Telefons bewegt. Auch mit dem Orbit ist so etwas möglich. HTC nennt dies „Touch FLO“. Wer sich darunter nichts vorstellen kann, hier ein kleiner Film, der diese Funktionalität veranschaulicht:

Zunächst war ich angesichts dieses völlig neuen Bedienkonzeptes sehr skeptisch. Immerhin muss man mit seinen Fingern auf dem Touchscreen rumwischen und hat so ständig mit einem verdreckten Display zu kämpfen. Andererseits kann man wichtige Funktionen des Smartphones erreichen, ohne ständig nach dem Stift greifen zu müssen. Selbst das Zoomen von Bildern und das Navigieren im Bildarchiv ist ohne weiteres mit einem Finger möglich. Da der XDA Orbit 2 eine durchgehende Touchscreen-Oberfläche besitzt, ist das Säubern des Displays sehr leicht möglich. Einmal kurz mit dem Ärmel drüber und schon glänzt der Bildschirm wieder wie neu. Mittlerweile bin aich ich von dieser Art der Bedienung einigermaßen überzeugt. Allerdings braucht es schon eine Weile, bis man die richtigen Bewegungen drauf hat.

10. Der Akku

Eines sollte einem von vornherein klar sein: Die Laufzeit eines Smartphones kann nicht mit der eines normalen Handys mithalten. Hinzu kommt, dass die Haltbarkeit einer Akkuladung sehr stark von der Art und dem Umfang der Nutzung des Smartphones abhängt. Im Handbuch macht der Hersteller dazu folgende Angaben:

  • 400-450 Stunden Standby (je nach Nutzung von GSM oder UMTS)
  • 4-7 Stunden Gesprächsdauer (je nach Nutzung von UMTS oder GSM
  • 8 Stunden Videowiedergabe (WMV)
  • 12 Stunden Audiowiedergabe (WMA)

Obwohl die Akkuleistung laut Verkäufer erst nach mehrmaligen Laden voll genutzt werden kann, habe ich meinen Akku erst nach fast fast 2 Tagen intensiver Nutzung leerbekommen. Dabei habe ich hauptsächlich das WLAN genutzt und das eine oder andere Programm ausprobiert. Ich gehe mal davon aus, dass der Spieltrieb in einigen Wochen etwas schwindet und ich dann die Akkulaufzeit noch weiter steigern kann. Falls einem die Laufzeit wichtig ist, sollte man stromhungrige Schnittstellen wie Bluetooth und WLAN bei Nichtgebrauch deaktivieren. Ein Programm wie RadioOff kann den Stromverbrauch noch weiter drosseln. Es schaltet den Mobilfunkchip zu bestimmten Zeiten automatisch aus oder an, was besonders über Nacht Sinn macht. Gleichzeitig beugt es lästigen Anrufen zu unerwünschter Stunde vor.

Praktisch ist, dass man das Smartphone sowohl über den beiligenden Netzadapter, als auch über ein handelsübliches USB-Kabel laden kann. Als Zubehör wäre an dieser Stelle eine Dockingsstation zu empfehlen. Diese ist recht preisgünstig zu haben, da sie im Grunde nur aus einem USB-Kabel und einem Plastik-Ständer besteht, in welchem man das Smartphone bequem abstellen kann. Wer den Orbit nicht bei jeder USB-Verbindung aufladen möchte (schont den Akku), der kann unter den Batterie-Einstellungen das Laden über USB manuell deaktivieren.

11. Fazit

Obwohl es doch hier und da noch was zu meckern gibt, bin ich mit dem „XDA Orbit 2“ im Großen und Ganzen zufrieden. Eine halbwegs benutzbare Digitalkamera und eine Infrarot-Schnittstelle würden für mich das perfekte Smartphone ergeben. Gleichzeitig hoffe ich, dass die Entwicklungen in der Akku-Technik noch weiter voranschreiten, und man irgendwann nicht mehr ganz so abhängig von der Steckdose ist.

12. Linksammlung

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