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Aug 19 2010

HTC Legend (Android)

  1. Technische Daten
  2. Lieferumfang
  3. Größe, Handling, Design
  4. Betriebssystem Android 2.1 (Éclair)
  5. HTC Sense 2.5
  6. Digitalkamera
  7. Akkuleistung
  8. Fazit
  9. Linksammlung

1. Technische Daten & Funktionsumfang

Größe: 56,3 x 112 x 11,5 Millimeter
Akku: Lithium-Polymer
Kapazität: 1300 mAh
Laufzeit: 560h StandBy, 8h Sprechzeit
Gesamtgewicht: 126g
Betriebssystem: Android 2.1 (Benutzeroberfläche HTC Sense 2.5)
CPU: Qualcomm MSM7227 600 MHz
Arbeitsspeicher: 384 MB
Interner Speicher: 512 MB
Display: AMOLED 3,2 Zoll (81 mm), Kapazitiver Touchscreen (16,7 Mio Farben)
Auflösung: 480 x 320 (1,5 Mio pixel)
Netzwerke: 3G, GPRS, EDGE, Wi-Fi
Speicherkarten: microSD, microSDHC (>32GB)
Schnittstellen: USB 2.0, (Micro-USB), Bluetooth 2.1 +EDR
Infrarot: nein
Wireless LAN/Wi-Fi: 802.11b, 802.11g (54Mbit/s)
Analog Radio: FM Radio (Antenne im Headsetkabel)
GPS:A-GPS
GPS Antenne: intern
Sensoren:Annäherungs-, Lage-, Lichtsensor und Kompass
CMOS sensor: 2592×1944 (5 MP)
Autofocus (AF): ja
Blitzlicht:ja, LED
Video:640×480, 24 Frames/sec

2. Lieferumfang

Der Lieferumfang ist leider mehr als bescheiden. Hatte ich bei meinem letzten Smartphone (XDA Orbit 2) noch alles dabei, was man für den Einsatz im Alltag braucht, ist der Lieferumfang beim HTC Legend recht dürftig:

  • Headset
  • Ladegerät
  • 2GB Micro-SD-Karte
  • Bedienungsanleitung

Das wars dann auch leider schon. Für Displayschutzfolie, Tasche, Autohalterung und 12V-Adapter darf man zusätzlich in die Geldbörse greifen.

3. Größe, Handling, Design

Im Vergleich zu meinem alten Smartphone ist das Legend insgesamt etwas kleiner. Besonders durch die Verringerung der Dicke um fast einen halben Zentimeter liegt es besser in der Hand und stört weniger in der Hosentasche. Auch das Alu-Gehäuse sieht schick aus und fühlt sich hochwertig an. Einzig für den Knick am unteren Ende hat der Designer einen Satz warme Ohren verdient. Sieht nicht besonders gut aus und stört, wenn man das Gerät in einer passgenauen Tasche unterbringen will. Der optische Trackball unterhalb der Hardwaretasten ist auf den ersten Blick keine schlechte Erfindung – vermeidet er doch, ständig auf dem Display herumzuwischen. Allerdings ist man mit dem gut reagierenden Touchscreen oft sehr viel schneller am Ziel, als mit dem gewöhnungsbedürftigen Trackball. Im Vergleich zu dem hochwertigen Gehäuse wirkt die Abdeckung für Akku, Speicherkarte und SIM auf der Rückseite des Smartphones billig und wie wir in Sachsen sagen etwas „lawede“. Es braucht schon ein gewisses Maß an Fingerfertigkeit, um das kleine Plasteteil auf das Gerät zu stecken. Außerdem ist es mir schon öfter passiert, dass die Abdeckung während des Herausziehens aus meiner Tasche abgegangen ist. Ein weiterer Kritikpunkt betrifft die USB-Schnittstelle. Während mini-USB in vielen Bereichen (z.B. Digitalkameras) inzwischen weit verbreitet ist, und mein Vorgänger-Smartphone ebenfalls über eine solche Schnittstelle verfügte, hat man beim HTC Legend micro-USB verbaut. Die Folge ist, dass ich wieder neue Kabel brauche und nicht die eh überall rumliegenden Digitalkamera-USB-Kabel nutzen kann. Beruhigend wenigstens, dass sich viele Handy-Hersteller in diesem Jahr (auf Druck der EU-Kommission) dazu bereiterklärt haben, mit micro-USB einen einheitlichen Standard für Ladegeräte zu unterstützen. Damit dürfte das ewige hin&her in Zukunft hoffentlich ein Ende haben.

3. Betriebssystem Android 2.1 (Éclair)

Das HTC Legend wird (zumindest bis August 2010) mit Android 2.1 ausgeliefert. Noch in diesem Jahr soll ein Update auf 2.2 (Froyo) folgen. Kenner der HTC-Szene sind da aber skeptisch. Spätestens seit dem HTC Hero weiß man, dass HTC eine eher Kundenunfreundliche Update-Strategie fährt. Updates werden nur sehr spät oder gar nicht zur Verfügung gestellt. Man munkelt, dass HTC mit dieser Vorgehensweise die Kunden dazu ermutigen will, eher zu einem neuen Smartphone zu greifen, als ihre gekauften Geräte zu aktualisieren. Dies kann man aus betriebswirtschaftlicher Sicht sicherlich zum Teil verstehen. Den Kunden ärgerts, da sich auf der Hardwareseite in den letzten Produktzyklen nicht allzu viel geändert hat und er mit mit dem Update des Betriebssystems mehr als zufrieden wäre. HTC möchte auf der anderen Seite natürlich die Verkaufszahlen der neuen Geräte hoch halten. Ein regelmäßiges – vielleicht auch kostenpflichtiges Update – wäre meiner Meinung nach für alle Beteiligten der bessere Weg.

Nun zu Android. Das Legend ist mein zweites Smartphone. Zuvor besaß ich ein auf Windows Mobile 6.1 basierendes Gerät. Ich übertreibe nicht, wenn ich schreibe, dass es sich hierbei um den sprichwörtlichen Unterschied zwischen Tag und Nacht handelt. Microsoft hat es jahrelang versäumt, ein auf die Bedürfnisse des mobilen Nutzers zugeschnittenes Betriebssystem auf den Weg zu bringen. Erst mit dem iPhone kam Leben in die Bude. Plötzlich traute sich mit Apple ein Hersteller, andere Konzepte auszuprobieren. Gleichzeitig erkannten andere Hersteller, dass sich hier ein großer Markt entwickelte. Mit Googles Android hatten diese Hersteller die Möglichkeit, sich von Microsofts Windows Mobile abzuwenden, und zu einer kostengünstigen und gleichzeitig innovativen Alternative zu greifen. Sicherlich waren die ersten Versionen von Android nicht das, was man sich unter einem „iPhone-Killer“ vorgestellt hat. Mittlerweile ist Android jedoch dem Branchenprimus in vielen Belangen mindestens ebenbürtig. Weit überlegen ist Android schon durch die Tatsache, dass man sich nicht an das Gängelband einer Firma wie Apple schnüren lässt. Größere Auswahl an Hardware, eine weniger restriktive App-Politik und insgesamt mehr Freiheiten für den Nutzer sind Argumente, die für das obendrein kostengünstigere Android sprechen.

Bevor die Entscheidung für das Legend fiel, war außerdem noch das HTC Desire unter den möglichen Kandidaten. Uner anderem besitzt es einen 1GHz-Prozessor. Da das Legend „nur“ mit 600MHz getaktet ist, stellte sich die Frage, ob das für den Androiden reicht. Nach mehreren Wochen kann ich nun bestätigen, dass Leistung ausreichend ist. Weder beim Navigieren durch die Menüs, noch bei vermeintlich leistungshungrigen Anwendungen wie Spielen, habe ich je das Bedürfnis nach mehr Leistung verspürt. Während bei meinem früheren WM-Smartphone schon das Telefonieren oft zur Tortur wurde, gibt es über die Leistung des Legends nichts Negatives zu berichten.

4. HTC Sense 2.5

Das i-Tüpfelchen im Bedienkonzept ist bei allen HTC-Smartphones die Eigenentwicklung „HTC-Sense“. Diese setzt auf das Betriebssystem Android auf und kümmert sich um grundlegende Funktionalitäten des User-Interfaces. Der Android-Nutzer erhält eine aufgeräumte und weitestgehend frei konfigurierbare Benutzeroberfläche. So können Verknüpfungen, Ordner und Widgets frei positioniert werden. Auch auf Multi-Touch muss man nicht verzichten. Gut gelöst ist das Kontakt-Widget, bei welchem man die Kontakte in verschiedene Gruppen unterteilen kann. Außerdem erhält man eine handvoll vorinstallierte mehr oder weniger brauchbare Anwendungen.

6. Digitalkamera

Die Qualität der verbauten Digitalkamera ist – wie bei Handys und Smartphones mittlerweile üblich – nicht besonders gut. Selbst bei optimalem Licht taugt die Kamera gerade noch so als „Knipse für den Notfall“. Immerhin ist die Bedienung der Kamera flüssig und die Auslöseverzögerung akzeptabel.

Fotografiert man zudem auch noch in Innenräumen, müssen die Motive schon sehr still halten, um halbwegs verwacklungsfreie und damit brauchbare Fotos zu machen. Da hilft auch der eingebaute LED-Blitz nicht viel. Auch von der Videofunktion sollte man nicht allzuviel erwarten. Durch die Form des Gehäuses ist es sehr schwierig, die Kamera ruhig zu halten. Ebenso ist die Tonqualität bei Videos nicht besonders überzeugend. Ist halt eher zum Telefonieren und Touchscreen-betatschen gedacht, und nur sekundär zum Filmen und Fotografieren.

7. Akkuleistung

Selten war es so schwer, über die Akkuleistung eines Smartphones zu urteilen. Zu stark hängt diese vom Nutzungsverhalten des jeweiligen Nutzers ab. Nicht nur die grundlegende Funktionalitäten wie Mobiles Internet (W-Lan, 3G, GPRS, UMTS…) oder  GPS machen dem Akku zu schaffen. Auch die Art der genutzten Anwendungen (Spiele, Flash…) entscheidet darüber, wie lange der Akku durchhält. Achtet man darauf, nur Schnittstellen und Anwendungen zu aktivieren, die man wirklich benötigt, kann man durchaus mehrere Tage ohne Stromzufuhr auskommen. Leider kann man bei Android „von Haus aus“ nicht erkennen, welche Anwendungen gerade im Hintergrund laufen. Kostenlose Apps wie „Advanced Task Killer“ helfen jedoch sehr gut beim Energiemangement.

8. Fazit

Verglichen mit dem, was Windows vor zwei Jahren im Bereich von Smartphones alles nicht auf die Reihe gekriegt hat, kann man mit dem, was der Markt heute bietet, durchaus mehr als zufrieden sein. Apples iPhone hat gezeigt, was alles möglich ist. Googles Android bietet mittlerweile die gleiche Qualität zu weitaus günstigeren Konditionen. Und damit meine ich nicht nur den Preis. Mit Android erhält der Smartphone-Nutzer endlich auch umfangreiche Freiheiten, um die mobile Welt fast uneingeschränkt nutzen zu können. Das beginnt bei der freien Wahl der Hardware und endet bei der im Vergleich zu Apple weniger restriktiven App-Politik von Google.
Allerdings gibt es auch einige Kritikpunkte, die unter Umständen in Zukunft an Bedeutung gewinnen werden. Die Anbieter der Smartphones (HTC, Motorola, Samsung aber auch Mobilfunk-Unternehmen wie O2, Vodafone…) bieten für ihre Geräte jeweils spezielle Android-Versionen an. Wenn Google eine neue Version von Android freigegeben hat, heißt das noch lange nicht, dass der Smartphone-Nutzer diese umgehend auch auf seinem Gerät installieren kann. Vielmehr ist er (wenn er nicht gerade Googles Nexus One besitzt) auf die Gunst seines speziellen Anbieters angewiesen. Es besteht die Gefahr, dass wichtige Sicherheitsupdates durch diese kundenunfreunliche Update-Politik unnötig verschleppt werden. Die Anbieter argumentieren häufig natürlich mit zusätzlichen Kosten für die Entwicklung. Ihnen wäre es lieber, wenn der Kunde nach einer bestimmten Zeit gleich zum neuesten Modell greift, und nicht erst sein altes Gerät mit einem kostenlosen Update aufpoliert. Meiner Meinung nach sollten sich die Hersteller mit dem Gedanken anfreunden, entweder auf das Branding zu verzichten und ein direktes Update durch Google zuzulassen, oder aber schnelle und meinetwegen auch kostenpflichtige Updates zu gewährleisten. Die weniger erfreuliche Alternative wäre, dass für Virenschreiber aufgrund der Verbreitung und der laschen Update-Politik mobile Systeme interessant werden. BTW: Wer zahlt eigentlich meine Handy-Onlinerechnung, wenn ein Virus eine lange bekannte aber durch HTC nicht geschlossene Sicherheitslücke ausnutzt…?

9. Linksammlung

http://de.wikipedia.org/wiki/HTC_Legend
HTC Legend auf Amazon.de

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