Feb 15 2010
Auf nach St. Petersburg
Was fängt man mit zwei Tagen Urlaub an? Richtig – man begibt sich auf eine Reise – einen Kurztrip könnte man sagen. So hieß es gestern Abend für uns: Auf nach St. Petersburg. Und weil die Kohle momentan nicht ganz so locker sitzt, muss es erstmal reichen, sich in einem russisch-uzbekischem Restaurant mit dem Namen „St. Petersburg“ zu vergnügen. Stammleser werden es schon ahnen – es folgt eine kleine Restaurant-Kritik:
Ziemlich genau in der Mitte der Hauptstraße findet man das Restaurant St. Petersburg. Da gestern zufälligerweise Valentinstag war, haben wir – clever wie wir sind – vorher reserviert. Vor Ort bemerkten wir, dass dies offenbar ein ganz kluger Schachzug war. Jeder Tisch war reserviert und spontan vorbeikommende hungrige Mäuler mussten leider weggeschickt werden.
Als wir eintraten waren wir doch etwas überrascht. Wir hatten ein sehr viel größeres Restaurant erwartet und wurden offenbar durch dieses Foto auf der Internetseite des Restaurants getäuscht. Was man mit so einem gezielt eingesetzten Panoramafoto nicht alles erreichen kann – clever, diese Russen. Auf dem Foto ist auf der rechten Seite ein Kleiderständer zu sehen – dafür gibts gleich den ersten Minuspunkt. Dieses nicht sonderlich stabile Gestell ist dafür verantwortlich, die Bekleidung aller Gäste zu tragen. Schon bei halbwegs gut gefülltem Restaurant gerade in der kalten Jahreszeit ein Ding der Unmöglichkeit. Einen fetten Pluspunkt gibt es dafür für die Bestuhlung. Nein – jetzt wirds ausnahmesweise mal nicht eklig. Ich meine tatsächlich die Polster der äußerst bequemen Stühle. Man versinkt förmlich und kommt sich irgendwie augenblicklich majestätisch vor.
Bei der Auswahl der Getränke wurden wir dann etwas enttäuscht. Sowohl der Rosé für die Dame als auch das Kwas für den Herrn war momentan leider nicht verfügbar. Sehr schade. Meine Frau griff vor Schreck zu „Moldawischen Rotwein“ und ich entschied mich für das russische Bier. Beides war dann doch sehr lecker. Meine Frau bestellte „Pelmeni überbacken mit Käse und Champignonsauce“ und meine Wenigkeit entschied sich für „Hähnchenbruströllchen „Hähnchen Kiew“ gefüllt mit Champignons, Schnittlauch und Paprika, garniert mit Kroketten und Champignonrahmsauce“. Bei den Pelmeni gabs nichts zu meckern. Auch mein Gericht war sehr schmackhaft – das Hähnchenbruströllchen erstaunlich knusprig. Was mir nicht so gefallen hat, waren die Kroketten. Ich glaube nicht, dass dies eine russische Spezialität ist. Mir scheint, als würden immer mehr Restaurants zu solchen einfach&schnell zuzubereitenden Beilagen greifen. Wenig originell. Ausnahmsweise war sogar noch Platz für einen Nachtisch. Hier entschieden wir uns jeweils für die Eierkuchen – einmal mit „süßer Quarkfüllung und Vanillesauce“ und zum Anderen mit „heißen Himbeeren und Vanilleeis“. Bei ersterem gab es Bestnoten. Die heißen Himbeeren entpuppten sich eher als eine etwas zu süße Himbeermarmelade.
Die Toilette befindet sich übgrigens außerhalb. Man muss erst nach dem Schlüssel fragen, um dann über den Hof zu traben und seine Notdurft zu verrichten. Gerade im Winter etwas nervig. Ansonsten passt das Ambiente. Der Raum ist zwar klein, bekommt aber dadurch eine gemütliche Note. Sowohl das Essen als auch die Getränke waren in Ordnung. Die Bedienung hätte vielleicht manchmal etwas flinker zu Werke gehen können. Die Preise sind mehr als in Ordnung. Alles in allem (besonders für Inhaber der Dresden-for-Friends-Card) empfehlenswert.
Abschließend wieder die zusammenfassende Beurteilung. Dabei gibt es eine Bewertung von 1-10 blechKöppen, wobei 1 und 10 nie erreicht werden können!
Ambiente: 8
Speisen: 8
Getränke: 7
Bedienung: 8
Preise: 9
Gesamteindruck: 8
Links:
Homepage
Google-Maps-Link
2 Kommentare zu “Auf nach St. Petersburg”
Danke für die Kritik; mir war das Lokal auch schon aufgefallen, und ich kann mir nun eher etwas darunter vorstellen.
Daß 9 Punkte kategorisch nicht erreicht werden können, finde ich schade. Kann denn ein Abend nie einfach mal perfekt sein?
Nein – schon aus Prinzip nicht. Dadurch würde ich mir die Chance auf einen noch perfekteren/beschisseneren Abend verbauen. Gut – ich gebs ja zu – diese Theorie steht auf etwas wackligen Füßen – aber Prinzip ist Prinzip! 😉