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Aug 20 2009

Ottawa

Kategorie Reisen

Will man ein Land näher kennenlernen, ist es meist keine schlechte Idee, sich in der Hauptstadt umzuschauen. Hier versteht man es, sich von der besten Seite zu zeigen und das gefällt oft auch den Touristen. Außerdem kann man sich sicher sein, dass in der Hauptstadt immer irgendetwas los ist und es nie langweilig wird. Da Ottawa die Hauptstadt Kanadas ist, und quasi direkt auf unserem Weg lag, mussten wir hier zwangsläufig Station machen.

Das Wahrzeichen der Stadt steht mit dem Komplex der Regierungsbauten auf dem sogenannten „Parliament Hill“. Die einzelnen Gebäude kann man kostenfrei in verschiedenen geführten Rundgängen erkunden. Dabei wird schnell deutlich, dass die Kanadier besonders stolz auf ihre besondere Mischung aus Parlamentarischer Demokratie und Konstitutioneller Monarchie sind. Täglich um Punkt 10 Uhr (egal bei welchem Wetter!) findet auf dem Parlamentshügel der Wachwechsel statt. Größtenteils Touristen und „echte“ Kanadier älteren Semesters wohnen diesem Schauspiel bei. Optisch erinnert das ganze an die „Queen’s Guard“ der Engländer. Besonders lustig ist der Teil, in dem der „Chef-Guard“ liebevoll die Gewehrläufe jedes einzelnen Untergebenen in die Faust nimmt und mit starrem Blick in denselben schaut. Leider gibts davon nur das folgende etwas unscharfe Foto:

Ottawa Wachwechsel

Im Sommer findet auf dem Parlamentshügel eine ganz besondere Veranstaltung statt. Täglich um 21:30 gibt es eine kostenlose „Sound&Light-Show“ in dessen Verlauf das Parlamentsgebäude mit Laserlicht angestrahlt wird. Zusätzlich werden Bilder auf das Gebäude projeziert und die Geschichte Kanadas in zwei Sprachen erzählt. Ich habe mich natürlich gleich am ersten Abend frühzeitig mit Kamera und Stativ an der besten Stelle positioniert, um ein paar brauchbare Fotos zu schießen. Leider fiel der Abend buchstäblich ins Wasser, so dass noch vor dem Beginn die meisten Zuschauer (und auch wir) den Platz vor dem Parlamentsgebäude fluchtartig verließen. Am zweiten Abend hatte ich dann mehr Glück – hier ein paar Impressionen (da meine Lightbox-Galerie momentan irgendwie nicht funktioniert, muss man leider jedes Bild extra anklicken):

Zu der Zeit, als wir in Ottawa waren, fand gleich ein paar Straßen weiter ein Straßenfest statt. Dabei stellten über mehrere Tage verschiedene Straßenkünstler ihr Können zur Schau. Vielleicht war es nur unser subjektives Empfinden, aber irgendwie schienen uns die Kanadier begeisterungsfähiger für derartige Künste zu sein. Während sich hier in Deutschland (gesehen beim Stadtfest) die wenigsten Zuschauer dazu bewegen lassen, mal eine Münze in die Hüte der Künstler zu werfen, landeten in Ottawa sogar größere Scheine in die dafür vorgesehenen Gefäße. Besonders die akrobatischen Leistungen einiger erstaunlich beweglicher Jugendlicher und die atemberaubende Feuer-Show einer Combo deren Namen ich vergessen habe, hatten es uns angetan.

Als wir Ottawa dann nach bereits zwei Tagen wieder den Rücken kehren mussten, wartete noch eine ganz besondere Überraschung auf uns. In der Tiefgarage stellte sich heraus, dass der Schlüssel zu unserem Mietwagen plötzlich weg war. Bisher befand sich dieses nicht ganz unwichtige Utensil unserer Reise immer in meiner linken Hosentasche. Auch das mehrfache Durchsuchen derselben förderte vieles – nur nicht den gesuchten Autoschlüssel zu Tage. So standen wir mit unserem ganzen Hab&Gut vor unserem Auto in einer dunklen stickigen Tiefgarage in einem fremden Land und wussten nicht mehr weiter. Das Wiedergeben aller mir zu diesem Zeitpunkt über die Lippen gekommenen Flüche und Schimpfwörter würde den Rahmen dieses Artikels sprengen, darum verzichte ich an dieser Stelle mal darauf. Zwei letzte Strohhälmchen gab es noch: wenn wir Glück hatten, war der Schlüssel irgendwo in unseren Taschen, oder in unserem Hotelzimmer. Ich also zurück zum Hotel und meine Frau beschäftigte sich in der Zwischenzeit mit dem Durchwühlen unserer Habseligkeiten. Sollte dies das Ende unserer bisher so harmonischen Reise bedeuten? Natürlich nicht! Der Schlüssel musste irgendwie beim wechseln meiner Beinkleider aus meiner Hosentasche in die Reisetasche gerutscht sein. Dort wurde er dann auch recht schnell von den Händen meiner Frau entdeckt und wir konnten – etwas erschöpft aber glücklich – unseren Weg fortsetzen.

2 Kommentare

2 Kommentare zu “Ottawa”

  1. The Cowboyam 21. Aug 2009 um 14:13 Uhr

    Du bist nicht mit nem Stativ aufm Straßenfest rumgerannt, oder?

    Ansonsten, tolle Eindrücke, bitte mehr.

  2. blechkoppam 25. Aug 2009 um 19:11 Uhr

    Natürlich…nicht. Darum sind die Bilder auch leider so verwackelt. Aber das nächste Mal vielleicht! 😉

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