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Aug 16 2009

Algonquin Provincial Park

Kategorie Reisen

Algonquin Provincial Park Panorama

Gestern noch in einer Millionenstadt wie Toronto und heute schon in einer 7700 km² großen Gegend, in der sich Fuchs & Hase Elch & Bär gute Nacht sagen. 7700 Quadratkilometer Wildnis kann man sich ohne Vergleichsgröße schlecht vorstellen: Das entspricht in etwa der Hälfte der Größe Schleswig-Holsteins. In Europa undenkbar – in Kanada aufgrund der ungleichmäßigen Besiedelung keine Seltenheit.

Mit dem „Highway 60“ führt eine einzige Straße durch den Algonquin Provincial Park, von welcher aus man einige Zeltplätze, Wanderwege und Seen erreichen kann. Der größte Teil des Parks ist nicht für Touristen zugänglich. Dennoch laden rund 20 Wanderwege, Rad- und einige Paddelrouten zu Erkundungstouren ein. Sowohl am östlichen als auch am westlichen Eingang zum Park gibt es je ein Informationszentrum, in welchen man sich über die geeignetsten Wanderrouten informieren kann. Diese sind nach Schwierigkeitsstufen kategorisiert, so dass sich für jeden Wanderer die passende Route finden lassen sollte. Außerdem gibt es hier eine Tafel, die über die letzten Sichtungen wilder Tiere informiert. Angeblich soll es hier neben 30.000 Bibern, 3.000 Elchen und 2.000 Schwarzbären auch jede Menge Wölfe geben. Als Tourist macht man sich natürlich einerseits Hoffnungen auf die Sichtung eines dieser wilden Tiere. Andererseits hofft man, nicht gefressen zu werden. Dies ist aber laut Informationen der Parkleitung noch nicht allzu häufig vorgekommen, sodass man sich da eigentlich keine Sorgen zu machen braucht. Die Tiere wittern den Menschen meist schon lange bevor man sie zu Gesicht bekommt und suchen das Weite. Das ist auch der Grund dafür, dass man diese Geschöpfe nur recht selten zu sehen bekommt. Das Informationszentrum ist auch der Ort, an dem man für 15 Kanadische Dollar eine Art Parkschein bekommt, der es einem erlaubt, das Auto auf einem der vielen ausgeschilderten Parkplätze abzustellen. Ein akzeptabler Preis wie ich finde, da sonst keinerlei Kosten für einen ausgedehnten Wandertag anfallen.

Frosch im Algonquin Provincial Park

Die einzigen wilden Tiere die wir gesehen haben waren Millionen von Mücken (ich sage nur 17! Stiche durchbohrten die zarte Haut meiner Frau), einige Fröschen, Libellen und Streifenhörnchen (die von Chip&Chap).

Speziell für mich war die zweite Station unserer Reise jedoch ein kleiner Wendepunkt. Irgendwie hatte ich mich in der Zeit zwischen der Abreise in Deutschland und dem Besuch der Niagarafälle (wo ich mir auch ordentlich den Nischel verbrannt habe) erkältet. In Zeiten der auch in den kanadischen Medien als „Swine Flu“ allgegenwärtigen Schweinegrippe, macht man sich da als Reisender schon ein wenig Gedanken. So entschlossen wir uns auch, meine Kräfte zu schonen und zunächst eine kleinere Wanderroute auszuwählen. Eine der schönsten Wanderwege ist der „Lookout Trail“. Mit 1,9 km ist er auch nicht besonders lang, jedoch auch für geübte Wanderer wegen der teilweise doch recht schwierigen Abschnitte nur in rund einer Stunde zu schaffen. Da man auf dieser Strecke kaum an Gewässern vorbeikommt, wird man auch vergleichsweise selten von Mücken gepisakt.

Da ich mich nach dem ersten Rundweg doch noch recht fit fühlte, entschlossen wir uns dann doch noch zu einem größeren Coup. Unabhängig voneinander, wurde uns von verschiedenen Stellen bescheinigt, dass der „Centennial Ridges Trail“ der Wanderweg mit den schönsten Aussichten wäre. Mit 10km Länge ist er dann auch eher meine Kragenweite. Die zugewiesene höchste Schwierigkeitsstufe überzeugte uns dann endgültig, dieses Abenteuer (trotz meines wie bereits erwähnt leicht angeschlagenen Zustands) in Angriff zu nehmen. Auch wenn wir nochmal 5 Stunden unterwegs waren und ich selten so glücklich war, die Ziellinie zu passieren, haben wir diese Entscheidung nicht bereut. Hier ein paar Impressionen:


Hier haben wir irgendwie zuerst an Bier gedacht.

Centennial Ridges Trail

Centennial Ridges Trail

Centennial Ridges Trail

Das letzte Bild zeigt die Beschaffenheit des Wanderweges an einigen Stellen. In dem Rinnsal plätschert nicht nur das Wasser vor sich hin, es dient auch gleichzeitig als Weg. Wanderschuhe (wir waren da zugegebenermaßen nur unzureichend ausgerüstet) sind sehr zu empfehlen. Obwohl die Wege recht gut markiert sind, muss man doch ab und an etwas genauer hinsehen, um nicht vom Pfad abzukommen – Abenteuer ebend.

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