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Okt 18 2009

Außergewöhnliche Verstecke erfordern außergewöhnliche Maßnahmen

Kategorie Geocaching


Dieses verdammte Geocaching raubt einem noch den letzten Nerv. Obwohl das schnelle Finden eines Versteckes schon gewisse Glücksgefühle freisetzt, so ist es doch eher der sich hartnäckig versteckende Geocache, der einem im Falle des Fundes höchste Genugtuung verschaffen kann. Schon Anfang des Jahres machte ich mich an solch einem Cache das erste Mal zu schaffen.  Schwierigkeitsstufe 2,5, Gelände 3,0. Nicht alleine auf die Suche gehen sollte man und laut den Logs sollte eine gewisse Sportlichkeit in Form von Kletterkünsten vorhanden sein. Ersteres konnte ich mit der Mitnahme meiner Frau erfüllen – bei letzterem wollte ich mal so richtig zeigen, was in mir steckt.

Der erste Versuch verlief – man kanns nicht anders sagen – eher kläglich. Das GPS war so unzuverlässig wie immer. Immer wieder musste man eine „Muggelfreie Zeit“ abpassen und sich dann auf eine Mauer schwingen und in diversen potentiellen Cacheverstecken wühlen, was aber oft nur Dreck zu Tage führte. Dank des GPS wussten wir auch nie genau, ob wir an der richtigen Stelle suchten.

Der zweite Anlauf war dann etwas besser vorbereitet. Bei Google-Maps hatten wir uns bereits im Vorfeld über die genaue Position informiert. Somit waren wir vom GPS unabhängig. Der Cache konnte sich nur in einer ganz bestimmten Felsspalte verstecken, die zu erreichen jedoch selbst für mich (nicht unbedingt sportlich, aber groß gebaut und ausgerüstet mit einer gewaltigen Willenskraft) umöglich erschien. Zu zweit stiegen die Chancen dann schon etwas an. Mit Hilfe einer nicht besonders stabilen aber dennoch zielführenden Räuberleiter, wollten wir der Mauer endlich den Cache entlocken. Selbstverständlich war ich dabei der „Steigbügelhalter“ für meine duchaus nicht ungelenkige Frau. Nach einigem Wühlen und kurz bevor die ersten Schweißperlen meine hohe Stirn benetzten, wurde mir von oben Sichtkontakt gemeldet. Doch schon offenbahrte sich das nächste Problem. Meine Frau hatte den Cache zwar erblickt – kam jedoch mit ihren etwas zu kurzen Ärmchen nicht ran. Es fehlte ein einziger aber entscheidender Zentimeter. Verdammt! Ich erinnerte mich kurz an meine Vorfahren und mir kam die Idee, die Reichweite über ein passendes Stöckchen zu verlängern – ich gerissener Fuchs ich! Räuberleiter abgebaut, Stöckchen gesucht, Stöckchen gefunden, Räuberleiter wieder aufgebaut und meine Frau weiter stochern lassen. Irgendwie – ich geb da auch wirklich niemandem die Schuld – ist der Geocache (ein Mikro natürlich!) durch das Herumstochern immer weiter in die Felsspalte gerutscht. Ohne den Cache im Blick zu haben, war nun auch das Angeln mittels Hilfsmittel aussichtslos geworden. Wir waren der Verzweiflung nahe.

Schon auf dem Rückweg zu unserer Wohnung wurde uns klar – hier kann uns nur noch eine Leiter helfen. Aber mit einer Leiter durchs Viertel zu ziehen um diese dann einfach mal so an einer Mauer aufzustellen – wer macht denn so was?

😉

Heute war dann ein besonders verregneter Tag. Wie geschaffen für so eine Aktion, da die Muggelgefahr bei schlechtem Wetter drastisch abnimmt. Also – Leiter ins Auto gepackt und direkt zum Cache gefahren. Trotz Nieselregen waren doch tatsächlich noch ein paar Spaziergänger unterwegs. Aber so kurz vorm Ziel wollten wir uns durch solche Kleinigkeiten nicht abschrecken lassen. Also – geduldig gewartet – und – zugegriffen.

Puh – was für ein erhabenes Gefühl, den Kleinen endlich in den Händen zu halten.

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