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Jul 05 2008

Die Ärzte: Jäzzfest Dresden 2008

Kategorie Dresden


Die beste Band der Welt gab sich gestern zu den Filmnächten in Dresden die Ehre – und wir waren dabei! All diejenigen, die heute noch auf das zweite Konzert gehen wollen und nichts „gespoilert“ haben wollen, hören an dieser Stelle am besten auf zu lesen.

Die Ärzte bei den Filmnächten am Elbufer

Gewöhnlich beginnt ein gutes Konzert der Ärzte mit einer guten Vorband. Zumindest das Publikum am Dresdner Elbufer war von den Qualitäten der Vorband mit dem Namen „BlowFly“ gelinde gesagt wenig überzeugt. Der Hauptgrund war meiner Meinung nach weniger die musikalische Klasse dieser Combo, sondern vielmehr eine Dame mittleren Alters, die sich gleich zu Beginn des Auftritts fast komplett entblätterte und nahezu nackend die ganze Zeit über die Bühne hüpfend versuchte, die Zuschauer zu animieren. Diese waren dann so animiert, dass die Bühne schon nach kurzer Zeit mit Abfällen beworfen wurde. Der Auftritt gipfelte dann darin, dass sich das Publikum geschlossen abwendete und vereinzelt den Stinkefinger präsentierte und laut skandierte „Wir wolln die Ärzte sehn…“.

Obwohl das Konzert 20:00 beginnen sollte, mussten die ungeduldigen Fans eine halbe Stunde lang warten, bis es dann nun endlich losging. Eine kritische Ansprache von Bela B. an die Fans zu den in seinen Augen unfairen Aktionen gegenüber der Vorband lässt vermuten, dass dies ein kleiner Denkzettel sein sollte. Das Publikum folgte dann auch mehrfach der Auforderung, sich bei BlowFly zu entschuldigen – und so konnte das Konzert der besten Band der Welt endlich starten.

Konzerte der Ärzte sind bekannt dafür, dass gepogt wird bis zum Umfallen. Unsere kleine Fangruppe wollte jedoch nur einfach einem gepflegten Konzert lauschen und ab und an mal in die Höhe springen. Unglücklicherweise befanden wir uns an dem Ort, der mehr auf Pogen aus war. Ein spontaner Rückzug in die hinteren Reihen brachte leider nur eine kleine Milderung. An dieser Stelle möchte ich mich bei meiner Lieblingsstammleserin dafür bedanken, dass sie mit gezielten Faustschlägen die übelsten Gesellen abgewährt und mich vor größeren Verletzungen als einem blauen Fleck bewahrt hat. So bewegten wir uns – anfangs etwas unwillig – in der bisweilen recht inhomogenen Masse. Von Kindern im Grundschulalter bis hin zu Erwachsenen, die wahrscheinlich schon zu Beginn der Karriere der Ärzte zum älteren Semester gehörten, war alles vertreten.

Gespielt wurde eine bunte Mischung aus alten Liedern und neuen Stücken des aktuellen Albums. So waren natürlich neben den momentanen Chart-Hits wie „Lasse redn“ und „Junge“ auch „Westerland“, „Zu spät“ oder „Schrei nach Liebe“ mit am Start. Zwischen den Liedern gabs die gewohnt kurzweilige Unterhaltung durch diverse improvisiert-wirkende Showeinlagen und „Publikum-Mitmach-Spielchen“ wie tausender LaOlas in allen Variationen, Hui…es wird Regen geben und Tadü…Tada. Dabei wurden selbstverständlich auch die zahlreichen nicht-gezahlt-habenden Brücken-Gucker mit eingebunden. Nach mehreren Zugaben war dann gegen 23:00 Schluss. Abschließend möchte ich mit folgendem Video einen in Hinsicht auf die Audioqualität zugegebenermaßen mangelhaften – dafür visuell überzeugenden Einblick in das gestrige Konzert der Ärzte geben…ich sage nur UNROCKBAR!:


DÄ: Jäzzfest Dresden 2008 „Unrockbar“ – MyVideo

Mein abschließendes Fazit: Das beste Open-Air-Jazz-Konzert dem ich je beiwohnen durfte!

PS: Ruckelt das Video bei euch auch so dermaßen? Falls ja – tut mir leid…lokal läufts…merkwürdig…bessere Videos gibts bei YouTube…zum Beispiel jenes hier:

Nachtrag: Habe mein Video mal bei MyVideo hochgeladen…dort siehts zwar immenoch scheiße aus, läuft dafür aber ruckelfrei.
Noch ein Nachtrag: Laut einem Artikel in den DNN wurden 12.000 Besucher gezählt.

2 Kommentare

2 Kommentare zu “Die Ärzte: Jäzzfest Dresden 2008”

  1. Martinam 06. Jul 2008 um 21:08 Uhr

    Hmm…deinen Bildern/Videos nach zu urteilen dürften wir in der selben Gegend gestanden haben. Ich weiß, dass nicht jeder, der zu so nem Konzi geht unbedingt rumpogen will. Allerdings ist es das Letzte solche Leute „mit gezielten Faustschlägen“ abzuwehren. Ich persönlich hab die pogenden Leute als sehr umgänglich empfunden (hab ja selbst dazu gehört). Man hat sich gegenseitig n bisschen rumgeschubst und dabei aber durchaus versucht die Umstehenden nicht mit reinzuziehen. Das sowas nur begrenzt klappen kann ist klar. Einige Umstehende schienen das aber einfach gar nicht zu kapieren und waren wohl der Meinung ein Konzi der Dresdner Philharmoniker zu sehen. Anfangs nervte ein Opa, der (wohl um seine Tochter oder Enkelin oder was auch immer zu verteidigen) die Leute bösartig wegstieß. Später fühlte sich ein Typ mittleren Alters angepisst bzw. war der Meinung seine Freundin vor den ach so pösen Pogern beschüten zu müssen, was fast zu ner Prügelei geführt hätte. Ich musste dabei spontan an die Leute denken, die in einigen Ärzte-Songs besungen werden (Stichwort: „…und wie du wieder aussiehst und immer dieser Lärm…“). Ich hab wirklich schon ganz andere Pogos erlebt, bei dem es wirklich um Selbstverteidigung für die Umstehenden ging. Diesmal war das wirklich nicht nötig. Also…leben und leben lassen!

    Was das Thema Vorband angeht…die Musik war nicht soooo schlecht, aber die Frau und der Sänger waren schon deutlich über der Schmerzgrenze. Wenn ne Band schlecht ist, darf man sie durchaus ausbuhn und sich abwenden. Mit Zeug schmeißen muss aber echt nicht sein. Die anschließende Entschuldigung fand ich allerdings dämlich.

    Ansonsten war das Konzi einfach mal geil 🙂

  2. blechkoppam 07. Jul 2008 um 09:28 Uhr

    @Martin:
    Ich muss zugeben mit den „gezielten Faustschlägen“ ein ganz klein wenig übertrieben zu haben. Die „normal rumpogenden“ fanden wir ja auch nicht so schlimm…aber wenn dann eine ganze Meute von hinten! angerannt kommt und in vollem Lauf in die Masse springt ist das schon nicht ganz angenehm…

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