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Sep 03 2011

Tablet für ’n Appel und ’n Ei

Kategorie Dies & Das,Tablet-PC


Nein – hier gehts weder um Pharmazeutika, noch um Obst oder gar das frühe Stadium der Entwicklung eines neuen Lebewesens. Es geht um soganannte Tablet-PCs (eigentlich ein ganz bestimmtes) und um den unverschämt günstigen Preis desselben.

Hätte man mich noch vor zwei Wochen um meinen fachkundigen Rat zm Kauf eines Tablet-PCs gebeten – wäre mir aus dem Stand ein ganzer Blumenstrauß voll Gründe eingefallen, warum der Besitz dieser relativ neuartigen Gattung von PCs aktuell weniger erstrebenswert ist. Allen voran hätte ich das Argument des mieserablen Preis-/Leistungsverhältnisses angeführt. Denn – für 500 Euro erhält man nichts weiter als einen schwachbrüstigen PC mit vergleichsweise kleinem Bildschirm und im Vergleich zu herkömmlichen PCs für den Dauergebrauch nicht geeigneten Software-Tastatur. Der Akku ist (immer?) fest verbaut – was bedeutet, dass man das Gerät bei einem Ausfall des „Saftspenders“ wegwerfen, oder zum Austausch des Akkus zu einem sicherlich nicht gerade günstigen Preis zum Hersteller schicken kann. Je nach Modell sind die Geräte auch nur bedingt kompatibel, lassen sich nur schwer upgraden und führen obendrein noch zu weiteren Kosten für Zubehör, Apps usw… Ich hätte stets geraten, den Sinn einer solchen Anschaffung nochmals zu überdenken und das Geld eher in ein Notebook oder einen „richtigen“ Desktop-PC zu investieren.

Meine Meinung war relativ fest zementiert bis – nunja – bis HP aus heiterem Himmel ankündigte, sich komplett aus dem Hardwaregeschäft zurückuziehen. Diese Meldung schlug ein wie eine Bombe. Das bedeutete auch das Aus für das noch junge HP Touchpad, welches vor nicht allzu langer Zeit als direkter Konkurrent zu Apples iPad und den vielen Android-Geräten mit dem eigenen Betriebssystem WebOS positioniert wurde. Wenige Tage später tauchte selbiges Touchpad im amerkanischem HP-Online-Store für läppische 99 Dollar auf – der Startschuss für den radikalen Ausverkauf war gefallen. Noch vor wenigen Tagen musste man für das Gerät knapp 500 Dollar berappen. Vor allem Kunden, die sich kurz zuvor zum Kauf ebenjenes Tablet-PCs hinreißen haben lassen, waren verständlicherweise verärgert. Als wenig später das Gerät auch im deutschen Online-Store für 99 Euro zu haben war, war der Supergau perfekt. Nicht nur der HP-Store war binnen Minuten nicht mehr erreichbar – auch andere Online-Shops aus dem Elektronikbereich hatten mit einem gewaltigem Besucheransturm zu kämpfen. Und auch ich habe mich – geblendet von dem Preis und von Gerüchten, dass HP noch irgendwo ganze LKW-Ladungen von den Dingern rumstehen hat – dazu hinreißen lassen, eine Bestellung bei Cyberport zu tätigen. Ich gebe zu – viel Hoffnung hatte ich nicht. Dennoch habe ich interessiert die Kommunikation von Cyberport gegenüber seinen Kunden beobachtet. „Marketingtechnisch“ stand für Cyberport viel auf dem Spiel. Zum Einen musste man höllisch aufpassen, nicht zu viele Kunden durch nicht erfüllbare Bestellungen zu verärgern. Zwar war mit dem Umsatz aus dem Verkauf vermutlich nicht sonderlich viel Gewinn zu machen, da ja gleichzeitig der Shopserver einen halben Tag lang nicht erreichbar war. Andererseits bestand die Chance, mit den richtigen Entscheidungen ordentlich positive Publicity zu bekommen. Gleichzeitig hätten Fehler schnell zu einer Beschädigung des Images führen können. Die Kuh war also auf dem Eis, das Eis war am Tauen, die Kuh musste also wieder runter – spannend!

Betrachtet man abschließend die Kommunikation von Cyberport über den firmeneigenen Blog und Facebook muss man neidlos anerkennen, dass alles richtig gemacht wurde. Cyberport war zu jedem Zeitpunkt ehrlich und stehts darauf bedacht, Informationen schnell an den Kunden weiterzugeben. Die Ankündigung, Bestellungen mit mehreren Geräten automatisch zu stornieren haben (bis auf wenige Ausnahmen) die meisten Kommentierer akzeptiert. Denen, die mit dieser Lösung unzufrieden waren wurden die Umstände immer wieder aufs Neue sachlich erklärt. Auch die vielen ungeduldigen – für Cyberport in der Masse sicherlich nervigen – Nachfragen über den aktuellen Bestellstatus wurden zeitnah und (den Umständen entsprechend) freundlich beantwortet. Kurz: Chapeau! Da können viele noch was lernen.

Gestern nun kam der Hinweis, dass ich meine Bestellung abholen könne. Also doch – sehr schön – habe ich also noch ein Spielzeug Gerät abbekommen. Was ich damit anstellen werde? Schaun wa ma…;-)

@Heiko: Doch noch eins abbekommen? Falls nicht – darfst meins gern mal antouchen! 😉

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