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Mai 10 2009

U.v.d.Leyens Statement zur Online-Petition gegen Internetsperren

Kategorie Dies & Das

Eine zivilisierte Gesellschaft, einschließlich der Internetgemeinschaft, die Kinderpornografie ernsthaft ächtet, darf auch im Internet nicht tolerieren, dass jeder diese Bilder und Videos vergewaltigter Kinder ungehindert anklicken kann. Das Leid der Opfer ist real, nicht virtuell. Jeder Klick und jeder Download verlängert die Schändung der hilflosen Kinder.

Quelle.

Sie hat offensichtlich immernoch nicht verstanden, worum es eigentlich geht. Damit reiht sie sich direkt hinter Karl-Theodor zu Guttenberg und seiner „Auffassung von gelebter Demokratie“ ein:

Quelle.

Und das, wo meiner Meinung nach nur ein ganz klein wenig gesunder Menschenverstand ausreichen würde, um das Problem zu begreifen und den Grund für die flächendeckenden Proteste zumindest zu verstehen. Nochmal kurz zusammengefasst:

  • Alle Unterzeichner der Online-Petition finden Kinderpornografie widerwärtig und sind für die konsequente strafrechtliche Verfolgung dieses Schmutzes
  • Kinderpornografie ist in nahezu allen Staaten der Welt verboten. Das Internet ist bereits heute kein „rechtsfreier Raum“. Mit geringem Aufwand würde man die Betreiber derartiger Seiten zur Strecke bringen können. Somit hätte man auch das Problem direkt an der Wurzel gepackt.
  • Eine wie die momentan geforderte nicht-öffentliche Sperrliste bedeutet einen gefährlichen Einschnitt in die Meinungsfreiheit
  • Man braucht nicht viel technischens Verständnis, um eine Sperrliste zu umgehen – damit ist sie im Grunde nutzlos

4 Kommentare

4 Kommentare zu “U.v.d.Leyens Statement zur Online-Petition gegen Internetsperren”

  1. Elbnympheam 10. Mai 2009 um 20:19 Uhr

    Genau diese undifferenzierte, um nicht zu sagen defamatorische Aussage des BuWiMis hatte mich heute auch schon auf die Palme getrieben.

  2. Georgam 11. Mai 2009 um 22:14 Uhr

    „Jeder Klick und jeder Download verlängert die Schändung der hilflosen Kinder.“

    Genau. Danke Frau Leyen, dass Sie es zustande bringen, so simple und leicht verständliche Inhalte und Zusammenhänge falsch zu verstehen. So macht Politik Spass!

  3. Billigflugam 12. Mai 2009 um 11:39 Uhr

    Ich finde, es ist eine sehr schwiegige Angelegenheit. Zum einen kann ich die Proteste vieler verstehen, die mit dem Verbot dieser Seiten einen weiteren Eingriff in die persönliche Freiheit befürchten. Jedoch sind sich ja alle einig, dass Kinderpornografie, welcher Art auch immer, bekämpft werden muss. Mich persönlich stört es in diesem Fall nicht, dass diese Seiten gesperrt werden sollen. Ich halte es sogar prinzipiell für eine gute Sache, um den ganzen Voyeuren einen Riegel vorzuschieben. Für mich bedeutet dies keine Einschränkung und ich befürchte auch keine weiteren Einschränkungen, so dass ich in diesem Fall meine persönlichen Rechte für die Bekämpfung der Kinderpornpgrafie zurückstelle. Wenn es so einfache Möglichkeiten geben sollte, die Betreiber ausfindig zu machen, frage ich mich, warum das nicht bisher geschehen ist. So ganz einfach scheint die Sache, ob praktisch oder rechtlich nicht zu sein.

  4. spontivam 20. Mai 2009 um 22:34 Uhr

    @billigflug

    Man schiebt den Voyeuren einen Riegel vor den man mit ein paar Mausklicks umgehen kann. Genau DAS ist das Problem. Dieser Riegel ist nutzlos. Jeder der nur Grundkenntnisse von einem Browser hat findet diese notwendigen Mausklicks. Oder sucht sich eine Anleitung im Internet. Schon mal „Internetsperre umgehen“ bei Google eingetippt? Oder bei Youtube?

    Mit diesem Filter wird im übrigen kein einziges Kind geschützt. Die Bilder sind weiter da. Die werden schliesslich VOR dem Einstellen ins Netz gemacht.

    Den Riegel kann man also umgehen und die Bilder/Filme sind weiterhin zugänglich. Wo wird also jetzt auch nur ein Missbrauch verhindert?

    Es gibt nur die Möglichkeit die Server aus dem Verkehr zu ziehen.

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